OÖ wählt
Bürgerlisten OÖ schließen Spitzenkandidaten aus
Die Bürgerlisten OÖ gaben am Mittwoch den Ausschluss von Spitzenkandidaten Martin Gollner bekannt. Der ehemalige Obmann will das jedoch nicht akzeptieren.
LINZ. "Allmachtsphantasien", "One-Man-Show" oder "Realitätsverlust" – es waren harte Worte, die am Mittwoch im Rahmen eines Presse-Statements der Bürgerlisten OÖ fielen. Im OÖ. Presseclub äußerte sich mit Thomas Wallner, Johann Eberherr, Elisabeth Perndorfer sowie Wolfgang Stöger der versammelte Vorstand zum Parteiausschluss von Obmann Martin Gollner. Dieser wurde im Rahmen einer Vorstands-Sitzung am Dienstag von seinen Parteiämtern enthoben. Neuer Obmann ist nun der bisherige Obmann-Stellvertreter Thomas Wallner.
Einstweilige Verfügung gegen Gollner
Der Ausschluss des Obmanns beschäftigt seit Dienstag auch das Bezirksgericht Grieskirchen. Die Partei bracht eine einstweilige Verfügung ein, die Gollner ein weiteres Handeln im Namen der Bürgerlisten OÖ verbieten soll. Hintergrund des Ausschlusses ist ein Finanzstreit: Am Mittwoch erklärte Perndorfer vor versammelter Presse, dass Gollner ihr keinerlei Unterlagen zu Zahlungsflüssen vorlegte. "Ich kann so als Kassier nicht arbeiten", so Perndorfer. Die regelmäßigen Alleingänge Gollners hätten eine Zusammenarbeit unmöglich gemacht und seien sogar soweit gegangen, dass niemand sonst bei den Bürgerlisten OÖ wisse, wer überhaupt Mitglied sei und wer nicht.
Gollner akzeptiert Ausschluss nicht
Gollner selbst veröffentlichte noch am Dienstag ein Presse-Statement, in dem er davon spricht, dass Perndorfer aus der Partei ausgeschlossen worden sei. Die Vorstandssitzung, die seinen Ausschluss beschlossen hätte, sei gar nicht beschlussfähig gewesen. Laut Gollner seien nur zwei der 13 Mitglieder anwesend gewesen. Beim Presstermin am Mittwoch legte Wolfgang Stöger den versammelten Medienvertretern die Satzung der Bürgerlisten OÖ vor. "Das Problem bei Herrn Doktor Gollner ist, er hat ein sehr geringes Wissen darüber wie das Organisationswesen funktioniert", so Stöger.
Wahlantritt noch offen
Nun sollen in den kommenden Tagen die Mitglieder über die Zukunft der Partei entscheiden. Denkbar sei etwa ein Antritt bei den Landtagswahlen OÖ unter neuem Namen. Auch mit ehemaligen Mitgliedern habe man bereits Kontakt aufgenommen – diese seien davor laut allesamt wegen des fraglichen Führungsstils von Martin Gollner aus dem Zusammenschluss ausgetreten.
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