Ostumfahrung: Tunnel ist für Treffling hartes Los

TREFFLING/LINZ (fog). Für die Familie Mairhofer vom Bauernhaus Reckeneder in Mittertreffling ist die beschlossene Ostumfahrungs-Variante eine "Katastrophe", so der Sohn des Hauses Martin Mairhofer. "Der Vater hat sein ganzes Herzblut hier reingesteckt." Johann Mairhofer betreibt neben dem Hof mit der Kompostieranlage auch mehrere Eisbahnen und den Kulturstadl. Gleich hinter dem Haus soll sich der Eingang für den Tunnel befinden, der durch den Pfenningberg bis Steyregg reicht. Die Familie Mairhofer fürchtet die Langzeit-Baustelle. "Wir haben uns die Tunnelarbeiten in Neumarkt angesehen. Beim Tunnelausgang werden sicher 20 Hektar Platz für die Baustelle benötigt, um das Material und Gestein herauszuholen", sagt Mairhofer. Zudem fürchtet er bei Abgasen den "Kamineffekt", weil Mittertreffling um einiges höher liegt als Steyregg.

Planer Günther Knötig geht von 650 bis 750 Millionen Euro Gesamterrichtungskosten aus. Die Gefahr einer künftigen Transroute sieht Knötig nicht: "Der internationale Transitverkehr wird maßlos überschätzt." Für die gewählte Trasse versprechen Hiesl und Knötig Optimierungen in Treffling, Steyregg und Ebelsberg im Bereich Siedlungsschutz, Erholungsschutz und Lärmschutz.

Der Verlauf der Trasse: Zwischen den Mittertrefflinger Bauernhöfen Reckeneder und Burner wird die Linzer Ostumfahrung an die A7 angeknüpft. Sie verläuft in einem 5,5 km langen Tunnel, der etwa so lang ist wie der Bosrucktunnel, bis östlich von Steyregg. Teils aufgeständert wird die Autobahn durch die Steyregger Donauauen gehen. Im Bereich des Traunspitzes wird eine Donaubrücke errichtet. Dann verläuft die vierspurige Autobahn entlang des linken Traunufers, auf dem Voest-Gelände. Bei einer Geländekante des rechten Traun- ufers zirka bei der Ebelsberger Umfahrung wird die Traun mit einer Brücke überquert und geht in einen Tunnel über. Im Bereich Hillerkaserne Ebelsberg ist die Autobahn eingehaust. Der Schiltenberg ist untertunnelt. Die Ostumfahrung dockt im Bereich Knoten Ebelsberg an die A1 an.

Reaktionen der Politiker
Herbert Fürst (ÖVP), Bürgermeis-ter Engerwitzdorf: "Die Variante 5.1 ist übriggeblieben. Wir haben gewusst, dass es Engerwitzdorfer Gebiet treffen wird. Wir sind darüber nicht glücklich. Das wird noch eine Knochenarbeit, um Mittertreffling vor Tunnelabgasen und Lärm zu schützen."
Für Vizebürgermeister Mario Moser-Luger (SPÖ) "müsse überlegt werden, ob so eine teure Variante und der große Eingriff in die Natur überhaupt dafür sprechen."
Christian Wagner, Bezirkssprecher der Grünen: „Die Pendler aus dem Mühlviertel müssen herhalten, um eine offensichtliche Transitautobahn zu rechtfertigen. Um den Pendlern tatsächlich zu helfen, wäre der Ausbau des öffentlichen Verkehrs anzugehen." Simone Hofstätter von der Bürgerinitiative "Pro.Engerwitzdorf" meint, "dass es nun gilt, die Kräfte zu bündeln und möglichst großen Anrainerschutz für Treffling zu erreichen. Wir pochen auf den Ausbau des öffentlichen Verkehrs."
Bürgerinitiative BIO Steyregg: "Die katastrophale Auhof Variante durch Plesching sowie eine Autobahn durch das Reichenbachtal wurden mit Unterstützung der BIO erfolgreich verhindert. Die BIO fordert die Planer zum Schutz der Steyregger Bevölkerung vor Lärm und Schadstoffen durch eine Einhausung der unmittelbar an das Tunnelportal anschließenden Brücke über die Steyregger Au auf."

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