Roller Derby Linz
"Blaue Flecken kommen häufiger vor. Wir nennen sie Derby Kisses"
Schon einmal von Roller Derby gehört? Der aus den USA stammende Vollkontakt-Teamsport auf Rollschuhen wird hauptsächlich von Frauen ausgeübt. Hinter dem schrillen und oftmals brutalen Aussehen steckt allerdings viel Strategie. Die Linzer Steelcity Rollers gibt es seit 2015 und sie suchen aktuell neue Teammitglieder. Wir haben mit Kapitänin Diana(mite) Weinberger gesprochen.
LINZ. "Roller Derby ist ein Vollkontakt-Teamsport auf Quad-Rollerskates ohne Ball, der seinen Ursprung in den 1930er-Jahren in den USA hat", erklärt Diana Weinberger. Mit ihrem "Kampfnamen" Diana(mite) ist sie Kapitänin der Linzer Steelcity Rollers, einem von fünf österreichischen Roller-Derby Vereinen. Bei den Spielen – den sogenannten Bouts – treten jeweils fünf Spielerinnen auf einer ovalen Bahn gegeneinander an. "Pro Team gibt es eine Person, die Punkte erzielen kann. Sie muss dazu die Gegnerinnen überrunden", erklärt Weinberger. Diese "Jammerin" ist mit einem Stern am Helm gekennzeichnet. Das gegnerische Team versucht sie auf unterschiedliche Art zu blockieren. Eine solche Runde – Jam genannt– dauert maximal zwei Minuten, kann aber aus taktischen Gründen vorzeitig abgebrochen werden.
"Blaue Flecken kommen häufiger vor"
"Was für Laien aussehen mag wie eine unkoordinierte, skatende Ansammlung an Menschen, die sich gegenseitig stoßt und rempelt, ist eigentlich sehr durchdacht und strukturiert", erklärt Weinberger. So ein Match sehe aber brutaler aus, als es ist. "Da das Fallen und Blocken Teile des Trainings sind, ist Roller Derby per se nicht gefährlicher als andere Sportarten. Blaue Flecken kommen jedoch häufiger vor. Diese werden aber liebevoll ”Derby kisses” genannt und mit Stolz getragen", erklärt die Kapitänin. Helm, Zahnschutz, Ellenbogen-, Handgelenks- und Knieschoner sind im Roller Derby Pflicht.
Roller Derby-Revival in den 2000er-Jahren
Bekannt ist die Sportart auch für seine bunten Kostüme samt exzentrischem Make-Up. Dies sei laut Weinberger noch ein Relikt aus den Anfangszeiten in den 1930er-Jahren, wo es noch mehr um Show ging, ähnlich wie beim Wrestling. "In den frühen 2000er-Jahren,wurde der Sport durch die feministische Bewegung wieder belebt. Viele Spielerinnen kommen deshalb auch aus der FLINTA-Community (Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen)", erklärt die Kapitänin. Neu ist seit dem Revival auch der individuelle "Kampfname". "Dieser kann mit dem bürgerlichen Namen, dem Beruf, spielerischen Charakteristiken oder mit Interessen der Skater*in zusammenhängen und wird selbst gewählt", erklärt Diana(mite).
Newbie-Day und Beginnerkurs
Am 25. September findet bei den Steel City Rollers ein Newbie-Day statt. Dort kann man das Skaten mit dem Team ausprobieren, Ausrüstung wird zur Verfügung gestellt. Am 2. Oktober startet ein 8-wöchiger Beginnerkurs. Mehr Infos auf: linzrollerderby.com
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