2017 überrascht mit guter wirtschaftlicher Entwicklung
Der Konjunktur- und Wirtschaftsreport prognostiziert anders als noch im März ein deutlich höheres wirtschaftliches Wachstum. Vor allem der Außenhandel, der private Konsum und die Entlastung am Arbeitsmarkt steuern dazu bei. Sorgen bereitet nach wie vor der Fachkräftemangel.
OÖ. Um insgesamt 2,7 Prozent soll das reale Wirtschaftswachstum laut dem Report des Landes Oberösterreich steigen. Bei den Prognosen vom März 2017 waren es noch rund 1, 1 Prozent weniger. "Das ist ein ordentliches Wachstum", meint auch Wirtschaftsreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl.
Gründe für dieses Wachstum seien vor allem die deutliche Erholung der Weltwirtschaft und des EU-Wirtschaftsraums, aber auch die Entlastung am Arbeitsmarkt. Zudem verbessern steigender Export, hohe Investitionstätigkeit und der zunehmende private Konsum im Jahr 2017 die Lage weiter.
Das Bruttoregionalprodukt soll 2017 circa 62,4 Milliarden Euro betragen, für 2018 wird mit 64,83 Milliarden Euro gerechnet. Für 2018 wird ein etwas schwächeres Wachstum vorhergesehen, sodass ein reales Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent prognostiziert wird.
Hoher Wachstum bei Investitionen und Außenhandel
Allein im heurigen Jahr soll das Investitionwachstum um 4,9 Prozent steigen. 2018 soll es mit 4,1 Prozent etwas weniger werden. Eine deutliche Erhöhung ist im Bereich der Ausrüstungen erkennbar, dort rechnet man mit vier Prozent. Auch Bauten profitieren mit einem Wachstum von circa zwei Prozent. "Die Investitionstätigkeit ist der wichtigste Indikator. Daraus wird nicht nur eine zusätzliche Wertschöpfung generiert und Arbeitsplätze geschaffen, sondern es wird so vor allem der Standort abgesichert", so Strugl.
Ein hohes Wachstum zeichnet sich auch im oberösterreichischen Export mit einer Steigerung von 4,9 Prozent ab. Für 2018 soll sich dieser Wert auf 4,1 Prozent belaufen. Zu den wichtigsten Wachstumsmotoren gehören in Oberösterreich der Maschinenbau und die Metallerzeugung. Insgesamt erlebt die Industrie seit Ende 2016 einen deutlichen Aufwärtstrend.
Einen Anstieg erlebt auch der private Konsum: 2017 soll dieser um 1,7 Prozent steigen. 2018 geht dieser Wert voraussichtlich mit 1,6 Prozent etwas zurück Die Inflationsrate beträgt dieses Jahr etwa 1,9 Prozent. Ein Anstieg der Verbraucherpreise ist in beiden Jahren zu erwarten und wird bei rund 1,8 Prozent liegen.
Arbeitsmarktsituation bessert sich weiter
Die verbesserte wirtschaftliche Lage lässt sich auch am Arbeitsmarkt erkennen: Demnach soll die Arbeitslosigkeit 2017 weiter auf 5,7 Prozent sinken. Für 2018 soll dieser Trend fortgesetzt werden und eine Quote von 5,5 Prozent erreichen. Das es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit gibt, bestätigen auch die aktuellen Arbeitsmarktdaten des AMS Oberösterreich.
Bei den Beschäftigungen wird ein Anstieg von 1,8 Prozent erwartet, dieser soll 2018 leicht auf 1,5 Prozent sinken. Bezüglich der Beschäftigungsverhältnisse liegt Oberösterreich 2017 bei 650.300, für 2018 steigen diese weiter auf 660.000 an.
Problematisch ist nach wie vor die Situation was Fachkräfte betrifft. Bis 2030 werden am oberösterreichischen Arbeitsmarkt mehr als 121.000 Fachkräfte fehlen, so das Ergebnis des Fachkräftemonitors für Oberösterreich. "Zwar kommt es bis zum Jahr 2020 noch zu einer Steigerung des Fachkräfteangebots, da jedoch die Nachfrage in den kommenden Jahren stärker wachsen wird, vergrößert sich die Fachkräftelücke immer weiter", sagt Strugl.
Der gesamte Konjunkturreport ist online unter www.strugl.at in der Rubrik "Konjunkturreport" nachlesbar.
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