Nach Krisensitzung
Design Center bleibt, muss sich aber neu erfinden
Nach dem kritischen Kontrollamtsbericht sprach der Beirat des angeschlagenen Design Centers der Geschäftsführung in einer Krisensitzung am Montag weiterhin sein Vertrauen aus.
LINZ. Die zum Teil schwerwiegenden Kritikpunkte des städtischen Kontrollamts an der Geschäftsführung des Design Centers waren am Montag Thema einer Sondersitzung des Leitungsgremiums. Die Stadt Linz sprach darin der Design-Center-Geschäftsführung weiterhin sein Vertrauen aus und gab den Auftrag zu einer umfassenden strategischen und wirtschaftlichen Neuausrichtung des Event- und Kongresszentrums.
Entschluss nach unabhängigem Gutachten
Grundlage des Entschlusses sei das Ergebnis eines externen, unabhängigen Gutachtens, welches die erhobenen Kritikpunkte in Zusammenhang mit Sponsoring-Aktivitäten weitestgehend entkräfte, heißt es in einer Aussendung der Stadt Linz. Darin heißt es weiter: "Der Design-Center-Beirat nimmt die Feststellungen des städtischen Kontrollamtes sehr ernst und erteilte der Geschäftsführung den Auftrag zur strategischen Neuausrichtung und Weiterentwicklung des bestehenden Konzeptes, um das international renommierte Veranstaltungszentrum in eine erfolgreiche Zukunft zu führen."
Neues Konzept bis Jahresende
Über die konkreten Planungsschritte soll der Beirat laufend informieren werden. Das neue Konzept soll in der Beirats-Sitzung im Dezember vorgestellt werden. Im Kontrollbericht kritisierte seit vier Jahren fehlende Beschlüsse sollen dort dann auch nachgeholt werden. „Die Stadt Linz bekennt sich gerade jetzt, in besonders schwierigen Zeiten für die Veranstaltungswirtschaft, bewusst dazu, das Design Center als Teil der städtischen Infrastruktur weiterzuführen. Das Konzept ‚Design Center neu‘ soll noch heuer vorliegen, wobei die Wirtschaftlichkeit aller gesetzten Aktivitäten als strategische Maßgabe herangezogen wird“, so Bürgermeister Klaus Luger zum Entschluss des Design-Center-Führungsgremiums.
Hein spricht von "Scherbenhaufen"
Am Freitag äußert das Kontrollamt zum Teil scharfe Kritik an der Geschäftsführung und bezeichnete in einem Bericht die Lage des Hauses als "existenzbedrohend". Unter anderem seien in den letzten Jahren Sponsoring-Verträge ohne davor nötige Beschlüsse vergeben worden. Auch die willkürliche Vergabe von Rabatten wurde bemängelt. Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) sprach am Sonntag in einer Reaktion von einem "Scherbenhaufen, der durch die Entscheidungsträger" entstanden sei und nun von den Steuerzahlern aufzukehren sei. Die Stadt soll sich zukünftig auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Die Führung des Design Centers gehört nicht dazu, diese wäre in privatwirtschaftlichen Händen besser aufgehoben.“
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