Die Umwelt geht uns alle an!

„Es ist erschreckend, dass manche Studenten null politisches Bewusstsein haben. Sie reden zwar über Menschen- und Kinderrechte, kaufen dann aber Billigfleisch oder T-Shirts um fünf Euro. Das ist reine Heuchelei“, sagt Thomas Mohrs, Professor an der Pädagogischen Hochschule (PH) Linz. Er hat den Linzer Hochschultag, der vergangenen Donnerstag auf der PH über die Bühne ging, organisiert. Von seinem Vorhaben konnte er schnell NGOs, lokale Initiativen aber auch Studenten überzeugen. Auf einem eigens aufgebauten „Markt der Möglichkeiten“ warben diese auf unterschiedlichen Wegen für ein nachhaltiges Zusammenleben. „Bevor man viel Müll entstehen lässt, kann man auch was machen, das man wiederverwenden kann“, sagen die beiden Studentinnen Deniz Kocak und Verena Bauer. Die beiden Ethik-Studentinnen Alice Leindorfer und Denise Geidel stellen klar: „Es geht nicht um Gewinn, sondern darum, dass man durch kleine Schritte viel für unsere Lebenswelt beitragen kann.“ Auch Workshops standen beim Hochschultag im Mittelpunkt. Philipp Braun, Leiter von Slowfood OÖ, versuchte Interessierten die Hintergründe von Essen und Trinken näherzubringen. „Es ist wichtig zu wissen, wo unter welchen Bedingungen etwas hergestellt wurde. Erst wenn ich weiß, wo etwas herkommt, kann ich es genießen.“ Denn trotz der globalen Thematik kann in einer Region sehr viel bewegt werden, wie auch Friedrich Schneider, Ökonom der Johannes Kepler Universität bei der abendlichen Podiumsdiskussion feststellte: „Wir hätten die langen und umweltbelastenden Staus jeden Tag in Linz nicht, wenn pro Auto durchschnittlich 1,9 und nicht 1,1 Personen in den Wagen sitzen würden. Wenn wir etwas an der ökologischen Situation ändern wollen, bedarf es einer enormen Aufklärungsarbeit.“ Und genau dafür leistet der 1. Linzer Hochschultag einen großen Beitrag. Denn „Wer, wenn nicht die Lehrer soll das Bewusstsein für Nachhaltigkeit schärfen“, so Mohrs.

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