Integration in der Großküche

Foto: Diakoniewerk

LINZ. Das Diakoniewerk begleitet seit Mitte Jänner vier Personen, die in der Betriebsküche des Landesdienstleistungszentrums in Linz arbeiten. Anita Ameseder schneidet Zwiebeln, schält Gemüse oder gibt Essen aus. Die junge Frau übernimmt im Rahmen der Integrativen Beschäftigung gemeinsam mit drei weiteren Kolleginnen und Kollegen mit Behinderung und einem pädagogischen Begleiter Aufgaben in der Produktion.

„Die neuen MitarbeiterInnen sind für uns ein echter Glücksfall“, strahlt Küchenleiter Christian Hügelsberger. „Sie bringen einen echten Mehrwert für uns als Küche. Mithilfe der zehn zusätzlichen Hände können wir nun endlich wieder aufwändige Gerichte wie Rindsrouladen, Hascheeknödel oder Buchteln selbst herstellen.“ Bei durchschnittlich 1.500 Portionen täglich wäre das sonst nicht möglich.

Hügelsberger war anfangs skeptisch, ob sich die neuen Mitarbeiter in das hierarchische System Küche einfügen können. Fragen wie diese bewegten nicht nur den Küchenchef, sondern auch die rund 25 MitarbeiterInnen der Großküche. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass die neuen KollegInnen nicht mehr da sind“, sagt er heute. Neben der Arbeitsleistung, die sie einbringen, hat das auch soziale Gründe: „Die Stimmung und der Ton sind besser geworden, man nimmt vielleicht ein wenig mehr Rücksicht aufeinander.“

Mit ihren neuen KollegInnen kommt auch Hannelore Gödl gut zurecht. „Die Kollegen sind höflich und voll nett. Sie sind sehr hilfsbereit“, sagt sie. Wie Anita Ameseder ist sie für das Auspacken, Schneiden und Schälen von Gemüse verantwortlich. Ihre neue Aufgabe macht ihr Spaß, sie fühlt sich gut eingebunden. Beim Austeilen der Speisen kommt die kommunikative Frau auch immer wieder ins Gespräch mit den Kundinnen und Kunden.

Erfolgsfaktor Begleitung

Dass die Integration der behinderten Mitarbeitern in die Küche des Landesdienstleistungszentrums so gut geklappt hat, liegt auch an Peter Mondl. Der gelernte Koch und pädagogische Mitarbeiter begleitet die vier im Arbeitsalltag. Er nimmt Aufträge der Küchenleitung entgegen und gibt sie weiter, er begleitet und unterstützt wo nötig. „Es freut mich, dass wir Aufgaben bekommen, bei denen wir auch etwas lernen und neue Fähigkeiten entwickeln können“, so Mondl. „Wir sind in den Produktionsprozess gut eingebunden und werden nicht als Putzkräfte ausgebeutet.“

„Ich war positiv überrascht, wie schnell die bisherigen und die neuen MitarbeiterInnen zusammen gefunden haben“, freut sich Küchenleiter Christian Hügelsberger.

Integrative Beschäftigung
Unter „Integrativer Beschäftigung“ werden im OÖ. Chancengleichheitsgesetz Maßnahmen „Fähigkeitsorientierter Arbeit und Aktivität“ verstanden, die außerhalb von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung bei Kooperationsbetrieben gesetzt werden, mit Begleitung einer Fachkraft aus der Behindertenarbeit. Die Angebote sollen sich an den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten der Menschen orientieren und eine bessere Teilhabe in der Gesellschaft ermöglichen.

Für Bereichsleiter Gerhard Winkler, Verantwortlicher für Integrative Beschäftigung im Diakoniewerk, hat diese eine große Zukunft: „Das fordert aber auch bei manchen Mitarbeitenden ein Umdenken. Wir müssen Menschen mit Behinderung etwas zutrauen, auch wenn sie einmal scheitern. Wenn wir das zulassen und sie bei der Bewältigung der Probleme gut begleiten, sind ungeahnte Entwicklungen möglich, das zeigt die Erfahrung.“ Gleichwohl betont Winkler, dass die derzeitige Vielfalt der Arbeitsmöglichkeiten bestehen bleiben muss. „Nur so haben auch Menschen mit schwerer Behinderung eine Chance auf eine sinnvolle und bedürfnisgerechte Beschäftigung.“

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