Nachgefragt in der Branche
Linzer Gastronomen möchten "ganz oder gar nicht" aufsperren

Von einer reinen Gastgarten-Öffnung hält Pianino-Chef Harry Katzmayr nichts: "Entweder ordentlich, drinnen und draußen, oder gar nicht!" | Foto: Fred Wolf
  • Von einer reinen Gastgarten-Öffnung hält Pianino-Chef Harry Katzmayr nichts: "Entweder ordentlich, drinnen und draußen, oder gar nicht!"
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Seit vier Monaten ist die Gastronomie geschlossen. Erste Öffnungsschritte könnten ab Ostern möglich sein. Wir haben mit drei Linzer Wirten gesprochen wie es ihnen gerade geht und was sie von den kolportierten Regelungen halten.

LINZ. "Wir haben die geschlossene Zeit extrem gut genutzt und das gesamte Lokal renoviert. Die staatlichen Beihilfen wurden sinnvoll reinvestiert", berichtet Harry Katzmayr vom beliebten Linzer Innenstadt-Lokal Pianino. Von einer reinen Gastgarten-Öffnung hält er nichts: "Entweder ordentlich, drinnen und draußen, oder gar nicht", meint Katzmayr, "das kann bei Jausenstationen, Schihütten oder Buschenschanken gehen, die gehobene Gastronomie braucht Qualität und Behaglichkeit, Wohlbefinden mit Raumtemperatur!" Mit einer Eintrittsregelung ausschließlich mit negativem Covid-Test oder Impfnachweis könnte er allerdings gut leben: "Meine Mitarbeiter sollten ja auch den grösstmöglichem Schutz bekommen." Von der Bundesregierung wünscht sich Katzmayr momentan klare Ansagen und ein realistisches Öffnungsdatum.

"Da ist Ärger vorprogrammiert"

Ganz ähnlich denkt Christian Meixner, Wirt im Schiefen Apfelbaum: "Entweder wir sperren ganz oder gar nicht auf. Alles andere bringt nichts", ist Meixner überzeugt. Das unbeständige Wetter sei ein großes Problem: "Ich kann dann den Gästen ja nicht sagen, dass sie nicht rein dürfen, wenn es zu regnen anfängt. Wie soll das gehen – da ist Ärger vorprogrammiert!" Während des Lockdowns hat Meixner seine Stammgäste per Lieferservice versorgt: "Wir tun alles, damit wir in Verbindung mit unseren Kunden bleiben. Ein Geschäft machen wir damit nicht."

Negativer Corona-Test wäre Option

Traditionelle österreichische Küche eigne sich nicht gut für das Liefergeschäft. "Bei einer Pizza reicht ein Karton. Für einen Schweinsbraten brauchst drei Alu-Behälter", so Meixner. An manchen Tagen habe er zwar bis zu hundert Essen verkauft, das sei aber eher die Ausnahme gewesen. Auch er wäre einverstanden nur für Gäste mit negativem Corona-Test zu öffnen und das auch zu kontrollieren. "Wenn ich aufsperren darf, würde ich das natürlich umsetzen, allerdings nach klaren Vorgaben."

Bis Ende März sind wir 150.000 Euro im Minus

Auch Monika Lüftner, Inhaberin des Linzer Traditionsgasthauses Lüftner in Urfahr, spricht sich eher gegen eine Öffnung unter den derzeitigen Bedingungen aus. "Es ist ein Wahnsinn, wie mit uns umgegangen wird", sagt Lüftner. Sie stört vor allem die Kurzfristigkeit, mit der die Auflagen kommuniziert werden. Die finanzielle Unterstützung seitens der Regierung sei seit Jänner nicht mehr ausreichend. "Bis Dezember hat es noch gepasst. Bis Ende März sind wir 100.000 bis 150.000 Euro im Minus", befürchtet die Wirtin. Auch dieses Gasthaus bietet einen Take-Away Service an. Im Schnitt gehen derzeit 30 Essen am Tag über die Theke. "Ich bin immer optimistisch, sonst müsste ich gleich zusperren. Die Frage ist nur, wie lange halten wir noch durch?"

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