Mikrochips für selbstfahrende Autos

LINZ (jog). Mikrochips haben in den letzten Jahren nicht nur den Smartphone-Markt erobert, sondern sind auch aus der Autobranche nicht mehr wegzudenken. Von Navigationssystemen bis hin zu Sensortechnologien erleichtern technische Neuheiten den Alltag der Autolenker. In jedem neuen Auto werden durschnittlich 25 Mikrochips des deutschen Konzerns Infineon eingebaut. Deren Halbleiter-Technologie ist außerdem in weltweit jedem dritten Smartphone oder jedem zweiten Ausweis oder Pass integriert. Mobilität ist für den Konzern zu einem zentralen Marktsegment gewachsen, an dem man auch in Linz forscht.

Vernetzte Autos
Die Firma DICE (Danube Integrated Circuit Engineering) in Urfahr gehört zu 72 Prozent Infineon und zu 28 Prozent JKU-Rektor Richard Hagelauer. DICE entwickelt Mikrochips für Radarsysteme, die vorwiegend in Autos eingesetzt werden. Mit Fußgängererkennung, Abstandswarnung und automatischer Notbremsung arbeitet man hier an neuen Lösungen, die die Sicherheit im Straßenverkehrt weiter verbessern sollen. Manche Autobauer haben dieses Know-how bereits in ihre hochpreisigen Modelle integriert. Bis zu sieben Jahre liegen zwischen Entwicklungsbeginn eines neuen Fahrzeugs und Start der Produktion. Wer also einen Blick in das Linzer Forschungszentrum wirft, kann sich ein Bild über die Zukunft der Autoindustrie machen. Auch das selbstfahrende Google-Auto hatte bei DICE entwickelte Chips mit an Bord. Mehr als ein Drittel der Infineon-Mitarbeiter sind in Forschung und Entwicklung tätig, daher rührt auch ein hoher Akademikeranteil von 47 Prozent. Spitzenkräfte, die nicht nur in Österreich gefunden werden. Das Entwicklungszentrum in Linz wurde 1999 als Spin-Off der Johannes Kepler Universität Linz gegründet. Zu den weiteren Entwicklungsschwerpunkten der DICE zählen Antennenschalter und Empfangsverstärker für Kommunikations- und Navigationsanwendungen. Diese Produkte werden von allen namhaften Herstellern von Mobiltelefonen und Navigationssystemen eingesetzt.