Caritas betreibt ein Krankenzimmer für Obdachlose
Großspende verhindert, dass Menschen vom Krankenhaus direkt auf der Straße landen.
Was machen Menschen, die vom Krankenhaus in "häusliche Pflege" entlassen werden, aber gar kein Zuhause haben? Sie landen wieder auf der Straße, wo zum Beispiel Lungenentzündungen, aber auch Amputationswunden meist nicht ordentlich verheilen können. Einfache Krankheiten können so lebensbedrohlich werden. Um das künftig zu verhindern, startet die Caritas Oberösterreich das Projekt „Krankenzimmer“. In einer Wohnung werden bis zu vier Personen von Caritas-Mitarbeitern und Ehrenamtlichen kostenlos betreut und gepflegt.
Wieder gesund werden
Fabrizio gehört zu den ersten, der sich im Krankenzimmer auskurieren kann. „Ich bin sehr glücklich, dass ich im Krankenzimmer sein kann. Hier ist es mir möglich, dass ich wieder gesund werden kann, das wäre auf der Straße schwierig gewesen“, freut sich der Obdachlose. Möglich wurde das Angebot durch eine Großspende von Werner Lawugger.
Bedarf bei Frauen ist groß
„Was uns selbst etwas überrascht hat: Die Hälfte der Betten sind von Frauen belegt. Täglich schauen Sozialarbeiter und diplomiertes Pflegepersonal vorbei und kümmern sich um die medizinische Versorgung“, sagt Projektleiterin Michaela Haunold. Ein Arzt macht bei Bedarf ehrenamtlich Dienst. Hygiene- sowie Verbandsmaterialien stehen zur Verfügung, ebenso Grundnahrungsmittel und täglich ein warmes Essen. Der Aufenthalt ist zwar auf drei Wochen beschränkt, eine Verlängerung sei aber nach Absprache mit dem Krankenhaus möglich. Pro Jahr rechnet das Projektteam mit rund 80 Menschen aus ganz Oberösterreich, die das Angebot nützen werden.
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