Die HOSI Linz (Homosexuelle Initiative Linz - Die Lesben- und Schwulenbewegung in OÖ) ist ein eigenständiger, seit 1982 existierender Verein, der an der Gleichstellung und Entdiskriminierung von Lesben und Schwulen in Oberösterreich arbeitet.
Die HOSI Linz (Homosexuelle Initiative Linz - Die Lesben- und Schwulenbewegung in OÖ) ist ein eigenständiger, seit 1982 existierender Verein, der vor allem an der Gleichstellung und Entdiskriminierung von Lesben und Schwulen in Oberösterreich arbeitet. Sie ist Mitglied der International Lesbian and Gay Association (ILGA).
Neben Lobbyarbeit wie beispielsweise Mitwirkung im Gesetzeswerdungsverfahren auf Landes- und Bundesebene (z.B. Oö. Landesverfassung, Oö. Antidiskriminierungsgesetz etc.) bietet der Verein insbesondere Beratung für Lesben, Schwule und Transgenders und deren Angehörige an und bietet Aufklärungsarbeit, Workshops und Seminare zum Thema (Homo-)Sexualität u.a. für Schulen, Jugendzentren etc. an. Verschiedene Selbsterfahrungsgruppen (Jugend, Frauen, Behinderte etc.) sowie Veranstaltungen (Podiumsdiskussionen, Theateraufführungen, jährliches Jugendsommer- und Wintercamp, Tanzveranstaltungen etc.) runden das Angebot des Vereins ab. Auch Tanzkurse und Sprachkurse (insbesondere Tschechisch und Gebärdensprache) werden von der HOSI Linz regelmäßig angeboten. Der Verein bietet auch regelmäßige Treffpunkte in Vöcklabruck (seit 1998), Freistadt und Wels an.
Die Vereinsarbeit erfolgt nahezu ausschließlich ehrenamtlich und der Verein ist grundsätzlich basisdemokratisch organisiert. Die HOSI Linz versteht sich als überparteilich und überkonfessionell. Nahezu die Hälfte der Mitglieder besteht aus Frauen und für den Vorstand gilt ab 2007 die statutarisch verankerte paritätische Besetzung.
Seitens der Stadt Linz und des Landes Oberösterreich wird der Verein gefördert. So hat sich die Stadt Linz anlässlich des CSD 2006 entschlossen, dem Verein ein neues Vereinszentrum zu errichten, da die seit 1994 benutzten Räumlichkeiten den gewachsenen Anforderungen nicht mehr genügen. Das am 15. Mai 2009 durch den Bürgermeister der Stadt Linz, Dr. Franz Dobusch, eingeweihte Haus bietet neben großzügigen Büroräumen, einer öffentlich zugänglichen Biblio- und Videothek und der Beratungsstelle auch ein kleines Café und zwei Veranstaltungsräume. Das Café trägt in Erinnerung an einen der Gründer der HOSI Linz und Betreiber des ersten explizit lesbisch-schwulen Lokals in Linz den namen „Julius“. In den oberen beiden Stockwerken gibt es vier Wohnungen, für die der Verein das Vergaberecht hat und die speziell an lesbische und schwule SeniorInnen vergeben werden. Im Veranstaltungsbereich des Zentrums werden laufend Lesungen, Diskussionen, Kabarettabende und Workshops angeboten.
Die HOSI Linz veranstaltete zwei Mal, 1991 und 1995, bundesweite Bewegungstreffen, nämlich das Österreichische Lesben- und Schwulenforum und war auch Mitbegründerin des daraus entstandenen gleichnamigen Vereins. 1999 war die HOSI Linz Gastgeberin der 20. Jahreskonferenz von ILGA Europa. Daneben organisiert sie verschiedene internationale wissenschaftliche Tagungen, wie „Totgeschlagen-Totgeschwiegen – Homosexuelle unter dem NS-Regime“ (2005) oder „Heteronormativität und Homosexualitäten – Forschung in Anknüpfung an Michael Pollak“ (2006; zusammen mit dem Institut für Soziologie und dem Institut für Frauen- u. Geschlechterforschung an der Johannes Kepler Universität Linz).
Gemeinsam mit den Vereinen RosaLila PantherInnen in Graz und HOSI Tirol gibt die HOSI Linz auch eine alle zwei Monate im Jahr unter dem Titel PRIDE erscheinende Zeitschrift heraus. Diese Zeitschrift ist das zweitgrößte nichtkommerzielle Printmedium für Lesben und Schwule in Österreich.
Die HOSI Linz betreut auch den von allen lesbisch-schwulen Organisationen gestifteten und 1984 eingeweihten, ersten Gedenkstein für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus in der Gedenkstätte Ehemaliges KZ Mauthausen. Insbesondere an den Befreiungsfeiern Anfang Mai und zum Internat. Tag der Menschenrechte im Dezember organisiert die HOSI Linz immer eine Gedenkfeier.