"Es muss im Lungau keiner alleine sein"
LUNGAU. Die Menschen werden immer älter, ihre Kinder sind oft verzogen. Die Eltern und Großeltern regelmäßig zu besuchen, wird für die Jungen aus beruflichen Gründen usw. oftmals sehr schwer. Einige ältere Menschen fühlen sich daher nicht selten einsam.
Rezept gegen die Einsamkeit
Der Freiwillige Besuchsdienst des Roten Kreuzes leistet hier Abhilfe. Im Herbst 2014 ist dieses Projekt auf Initiative von Koordinator Erich Thell und Bezirksgeschäftsführer Bernhard Schilcher im Lungau angelaufen. Der Lungau ist ein Vorreiter-Bezirk auf diesem Gebiet. Seither statten Freiwillige einsamen Menschen regelmäßig Besuche ab, leisten ihnen Gesellschaft, führen Gespräche, spielen Gesellschaftsspiele mit ihnen, begleiten sie beim Spazierengehen, lesen aus der Zeitung vor und und und...
Angebot ist kostenlos
"Unsere Hausbesuche sind völlig kostenlos. Es ist allerdings nicht verbunden mit Pflege- bzw. anderen Dienstleistungen, wie Einkaufen etc.", erklärt Erich Thell. "Vorgesehen sind wöchentliche Besuche, diese können aber auch individuell stattfinden, je nach Absprache."
Zurzeit gibt es im Lungau 16 Freiwillige beim Besuchsdienst des Roten Kreuzes. Sieben Menschen werden von ihnen betreut. Jetzt in der Anfangsphase werden freilich noch weitere Freiwillige gesucht. Bedingung ist lediglich ein Erste-Hilfe Kurs des Roten Kreuzes. Die Freiwilligen des Besuchsdienstes werden in das Team des Roten Kreuzes integriert, wobei für sie keine weiteren Verpflichtungen entstehen. Regelmäßig kommen sie in den Genuss von Supervisionen - Gruppengesprächen, wo Erfahrungen reflektiert werden. Auch Fortbildungsmöglichkeiten werden angeboten. Die Anerkennung und Wertschätzung der Gesellschaft ist ihnen sicher, immerhin widmen sich die Freiwilligen einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung.
Reibungsloser Ablauf
Ein wichtiges Anliegen des Koordinators: "Wir achten natürlich darauf, dass Besucher und Besuchter von den Interessen her zusammenpassen." Thell möchte bereits im Vorfeld einige Bedenken ausräumen: "Durch die Besuche soll keinesfalls der Eindruck vermittelt werden, dass die Verwandtschaft die Leute vernachlässigen würde. Das wäre völlig falsch: es ist vielmehr oft so, dass ältere Menschen sich von der Außenwelt isolieren. Da ist es manchmal gut, Inputs von außen zu bekommen", so Thell. "Übrigens: Geschenke annehmen ist unseren Freiwilligen nicht erlaubt."
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