Zukunftsweisendes Projekt zu umstrittenen Konditionen
Niedrigenergie-Haus wird in Seetal Pfarrhof und Vereine beherbergen
Anstelle des alten Pfarrhofes in Seetal wird heuer mit dem Bau eines Niedrigenergie-Hauses gestartet, in dem auch örtlichen Vereinen Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Finanziert von der Erzdiözese, wurde mit der Gemeinde Tamsweg ein innerhalb des Rathauses umstrittener Mietvertrag abgeschlossen.
TAMSWEG (rec). Geplant von Architekt Andreas Volker aus Zell am See, soll im Sommer 2011 mit dem Bau eines neuen Pfarrhofes samt Vereinsraum bzw. Probelokal für die Musikkapelle in Seetal begonnen werden. Das Investitionsvolumen für das „Erzbischof Eduard Macheiner Haus“ beträgt knapp 400.000 Euro. Das Gebäude wird als Niedrigenergie-Haus errichtet und soll durch Solarenergie und eine Photovoltaikanlage, deren Einbau noch geprüft wird, eventuell sogar energieautark sein. „Uns geht es um notwendige Infrastruktur und die Stärkung des Ortsteiles Seetal“, so Bgm. Alois Lankmayer (ÖVP). „Die Erzdiözese bekennt sich damit zur Erhaltung der bestehenden Pfarren“, betont Dechant Markus Danner.
Bau wird zunächst mit Mitteln aus Kirchenbeiträgen finanziert
Der Neubau sei einer Renovierung vorgezogen worden, weil so bei gleichen Baukosten und günstigeren Betriebskosten alle benötigten Räume geschaffen werden können. Die Erzdiözese finanziert die Errichtung zunächst mit Mitteln aus Kirchenbeiträgen. Die Gemeinde Tamsweg hat mit Unterstützung von ÖVP und FPÖ, aber ohne SPÖ, der Bedingung der Pfarre für die Vereins-Räumlichkeiten, nämlich einem Mietvertrag auf 30 Jahre, zugestimmt.
„Volles Risiko auf 30 Jahre“
Die SPÖ verweigerte, „weil die Gemeinde bei diesem unkündbaren Mietvertrag ungeachtet der Entwicklung der Vereine für einen viel zu langen Zeitraum das volle Risiko trägt“, so Vizebgm. Klaus Repetschnigg. Der SPÖ-Vorschlag, dass sich die Musikkapelle selbst einmiete und den Betrag von der Gemeinde refundiert bekomme, sei abgelehnt worden. „Durch diesen unkündbaren Mietvertrag lukriert die Erzdiözese in dreißig Jahren mehr Einnahmen, als sie jetzt für den gesamten Pfarrhof ausgibt“, kritisiert Repetschnigg.
Foto: Roland Holitzky
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