Der Schuhbock macht Kultur im Souterrain
Ein Margaretner Handwerksbetrieb erschließt den Bogen zwischen Kunst, Kultur und Handwerk.
MARGARETEN. Es war im Herbst letzten Jahres, da wurde Harold Heinz vom Handwerksfieber gepackt. Auslöser war wie so oft im Leben eine Notlage: "Beim Schuhausziehen im Vorzimmer musste ich mich immer am Heizkörper abstützen. Das war viel zu unpraktisch. Ich habe eine Lösung gesucht, mit der ich meine Schuhe anziehen und schnüren kann, ohne mich dafür bücken zu müssen."
Es folgte die inzwischen patentierte Erfindung des Schuhbocks. "Das ist eine höhenverstellbare Platte auf der man seine Füße abtellen kann. Jetzt kann ich mir Schuhe anziehen und sie putzen. Und alles im Stehen!," beschreibt Heinz seine Idee.
Im Bekanntenkreis gab es schnell Zuspruch. "Nachdem ich für einige Bekannte einen Schuhbock gebaut hatte, dachte ich mir, die Idee kommt an. Also habe ich mich im Herbst selbstständig gemacht. Am Zentaplatz habe ich das ideale Ladenlokal gefunden. Hier kann ich sowohl werken als auch verkaufen."
Kunst und Handwerk
Um die Eröffnung seines Betriebs zu feiern, organisiert Heinz für den Abend des 13. Oktobers ein Herbstfest am Zentaplatz. Dabei geht es ihm aber nicht nur um Marketing: "Ich möchte Handwerker und Künstler enger zusammenführen. Viele Kunstschaffende suchen Auftrittsmöglichkeiten, viele Handwerker suchen mehr Aufmerksamkeit. Deswegen baue ich gerade eine Plattform auf, die sich `Kultur im Souterrain´ nennt."
"Spannungsbogen" ist das Motto des Herbstfestes. Gemeint ist damit die Verbindung zwischen Handwerk und Kunst. "Ich will auch unterschiedliche Kunstformen zusammenbringen," betont Heinz. Den Anfang machen die Musiker Spechtl und Spechtl. Sie bieten Wiener Blues dar. Begleitet werden sie von der Schauspielerin Eva Herzig, die aus dem Heinrich von Kleist Stück "Über das Marionettentheater" lesen wird. Ab 21.30 Uhr gibt es ein "late night opening" der Vernissage "zwischen Lust und Ermahnung" der Malerin Desiree Mabrier.
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