Schiebel Drohnen
Eine Margaretner Erfolgsgeschichte
Mit Minensuchgeräten bekannt geworden, ist Schiebel mittlerweile ein Multimillionen-Unternehmen, dass sich auf unbemannte Helikopter spezialisiert.
Fast ein bisschen unscheinbar wirkt das Gebäude in der Margaretenstraße 112. „Schiebel“ steht in türkiser Schrift am Eingang geschrieben- zwar groß genug, um es gut lesen zu können, aber noch immer zu klein, um wirklich aufzufallen. Dass sich hinter diesem Gebäude mitten in Margareten ein Multimillionen-Unternehmen mit Standorten auf der ganzen Welt, vor allem bekannt für seine unbemannten Helikopter verbirgt, lässt sich kaum erahnen.
„Wir sind eine österreichische Erfolgsgeschichte“ sagt Geschäftsführer Hannes Hecher stolz. Denn begonnen hat alles sehr klein. 1951 wurde Schiebel als Unternehmen für Elektronikbauteile gegründet. Mit der Zeit spezialisierte sich der Betrieb dann aber - sehr erfolgreich - auf Minensuchgeräte. Der Durchbruch gelang vor allem mit einem Dauerauftrag der US Army im Jahr 1991, wonach Schiebel endgültig zum Weltmarktführer wurde.
2005 erster Camcopter S-100
„Mit den Minensuchgeräten zu arbeiten ist allerdings sehr mühsam. Weshalb man irgendwann die Idee hatte, Sensoren per Luft suchen zu lassen“, erzählt Hechar. So begann Schiebel an unbemannten Luftgeraten zu arbeiten, womit man das ermöglichen wollte. Zwar stellte sich mit der Zeit hinaus, dass Minensuche über Luftsensoren nicht die nötige Erfolgsquote aufweist, dafür war aber der Grundstein für das heutige Hauptprodukt von Schiebel geboren. Denn auch wenn Schiebel noch immer Minensuchgeräte herstellt, ist man mittlerweile spezialisiert auf unbemannte Helikopter.
„1995 begann man mit den Arbeiten. 2005 wurde dann der erste Camcopter S-100 verkauft“, so Hannes Hecher. Seither sind Schiebel Helikopter, auch als Drohnen bezeichnet, auf der ganzen Welt im Einsatz. „Der Camcopter ist vor allem für das Sammeln von Information in Gebrauch“, erklärt Hechar. Mit am Helikopter befestigten Sensoren und einer Kamera können, die zwei Personen, die für die Bedienung notwendig sind, ganze Meeresabschnitte beobachten. „Zu unseren Kunden zählen unteranderem die Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs, die kroatische Küstenwache oder die australische Marine“, so Hecher.
Nie ausentwickelt
Circa 50 bis 70 Camcopter S-100 stellt Schiebel jährlich her. In Wiener Neustadt ist die Hauptproduktionstätte. Wer einen erwerben möchte, muss allerdings durch ein aufwendiges Prozedere. „Jeder unserer Bestellungen wird vom Wirtschaftsministerium geprüft. Zudem muss man beim Kauf eine achtwöchige Ausbildung bei uns absolvieren“, betont Geschäftsführer Hechar. Denn Ausbildung wird bei Schiebel großgeschrieben. „Wir sind auch immer auf der Suche nach Leuten, die war neues einbringen wolle. Sei es von der HTL oder auch von Unis oder FH“, so Hecher. Geforscht und gearbeitet wird an Camcopter nämlich stetig. „So eine Technologie ist nie ausentwickelt."
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.