Verein T.I.W.
Hier werden Jugendliche fit für den Arbeitsmarkt
Jugendliche, die aus verschiedensten Gründen Schwierigkeiten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt haben, werden beim Margaretner Verein T.I.W. fit für das Berufsleben gemacht.
WIEN/MARGARETEN. Ein iranischer Flüchtling, der bereits zwei Jahre in Österreich war und dennoch kaum Deutsch sprach, kommt zum Verein T.I.W, dem Verein für Training, Integration und Weiterbildung, und wurde durch intensive Betreuung fit für den Arbeitsmarkt. Mittlerweile ist der junge Mann im vierten Lehrjahr bei den ÖBB und zum zweiten Mal in Folge der beste Lehrling seines Jahrgangs.
Das war wohl eine der größten Erfolgsgeschichten in der Geschichte des Vereins T.I.W. Die Idee für die Initiative gebar Andreas Pollak 2004. Er selbst ist in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen - schon bald wurde ihm jedoch bewusst, dass diese Arbeitsmarktsparte nichts für ihn ist. "Ich habe dann lange Zeit als Beamter im Innenministerium gearbeitet", erzählt Pollak. In dieser Zeit bekam er auch einen Einblick wie viele soziale Tätigkeiten die Polizei verrichtet. "Sie unterstützen Obdachlose, die bei Kälte auf der Straße schlafen oder wissen wie man mit Süchtigen umgeht", erinnert sich Pollak.
Vom Innenministerium zum Ideengeber
Er beschloss seinen Beamtenstatus aufzugeben und sich bei der Volkshilfe zu bewerben. Nach sieben Jahren bei der Volkshilfe präsentierte er schließlich dem Sozialministerium seine Idee und gemeinsam mit zwei Mitarbeitern und acht Jugendlichen startete 2004 der Verein T.I.W.
"Benachteiligte Jugendliche fit für den Arbeitsmarkt machen" - dieses Motto hat sich der Verein auf die Fahnen geheftet. Die Benachteiligung ist dabei oftmals sehr vielfältig: "Wir haben Jugendliche mit Fluchthintergrund, mit psychischen Problemen, Adipositas, sozial schwierigem Hintergrund oder ganz einfach keinem Abschlusszeugnis", erzählt Pollak.
Um sie nun auf die Arbeitswelt vorzubereiten, erhalten die Jugendlichen bei T.I.W. eine vielfältige Ausbildung. "Wir gehen mit den Jugendlichen in Betriebe und arbeiten mit", nennt Pollak nur ein Beispiel der vielen Angebote. Anhand dieser Praxis Einheiten sehen die Sozialarbeiter, wo man bei den Jugendlichen ansetzen muss. "Viele haben Schwierigkeiten mit dem Lesen, der Fitness oder der Orientierung", erklärt der Leiter von T.I.W.
Um diese Schwächen wett zu machen, dürfen die Jugendlichen bereits während ihrer Zeit bei T.I.W. viel Erfahrung sammeln. Der Umgang mit dem Computer, klassische Benimmregeln am Arbeitsmarkt oder was es heißt Verantwortung zu übernehmen - das alles wird auf verschiedenste Weise vermittelt. So wird etwa in Gruppentrainings auch das soziale Gefüge gestärkt.
Je nachdem wie lange die Jugendlichen brauchen, werden sie dann früher oder später weitervermittelt. "Wir haben beispielsweise eine Kooperation mit den ÖBB wo wir 150 Mädchen haben, die technische Berufe erlernen", so Pollak und ergänzt: "Jene Jugendlichen, die sich sehr bemühen, bekommen immer einen Job."
Zur Sache:
Verein für Training, Integration & Weiterbildung – T.I.W.
Margaretenstraße 166, 1. Stock
1050 Wien
Tel.: 01/ 879 15 56
www.verein-tiw.at
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