Hilfe bei Lehre
Ein guter Start in die Zukunft mit dem Verein T.I.W.
Der Verein T.I.W. hilft Jugendlichen dabei, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Andreas Pollak erklärt, wie das gelingt.
WIEN/MARGARETEN. Für viele junge Leute ist der Start ins Arbeitsleben gar nicht so einfach. Welche Lehre ist die richtige, wie komme ich zu einer Lehrstelle, wie verhalte ich mich korrekt am Arbeitsplatz?
Fragen, zu denen der Margaretner Verein T.I.W. die Antworten hat. "Bei uns kommen junge Menschen unter, die in irgendeiner Art und Weise benachteiligt sind – das können etwa Krankheiten aller Art sein. Wir beraten aber auch viele Jugendliche, deren soziales Umfeld nicht helfen kann", erklärt der Geschäftsführer Andreas Pollak.
Vielfältige Berufswünsche
Die Berufswünsche der jungen Menschen sind ebenso vielfältig wie die Jugendlichen selbst, weiß Pollak, weshalb am Anfang in Kleingruppen verschiedene Betriebe besucht werden. So lernen die Jugendlichen, welche Berufe es gibt und welche Möglichkeiten ihnen offen stehen. "Dann ist das Probearbeiten an der Reihe", so Pollak. Der Verein T.I.W. arbeitet mit vielen großen Firmen zusammen, bei denen die Jugendlichen in die Berufswelt schnuppern können.
Ergänzend dazu bietet der Verein Kurse für "Soft Skills" an. Soft Skills sind Fähigkeiten, die eigentlich in allen Lebensbereichen gebraucht werden, wie Pünktlichkeit, den richtigen Ton finden oder auch Teamfähigkeit. "Da viele unserer Schützlinge aus schwierigen Verhältnissen kommen, hatten sie oft niemanden, der ihnen erklärte, wann man zum Beispiel sein Gegenüber Siezen muss – auch diese Fähigkeiten muss man lernen und da setzen wir an", erklärt Pollak diese Seminare. Auch der Spaß soll während der Ausbildung nicht zu kurz kommen und so dürfen die werdenden Lehrlinge regelmäßig mit den Fivers Basketball spielen. Jugendliche, die psychische Betreuung brauchen, bekommen diese auch durch den Verein vermittelt.
Berufspraxis bei Betrieben sammeln
Der nächste Schritt für die Jugendlichen sind Einzelpraktika in Betrieben. "Hier sieht man wo ihre Stärken wirklich liegen und was wirklich passt. Die ganze Betreuung ist sehr individuell." Nach den Einzelpraktika wird dann eine Lehrstelle vermittelt, die durch die lange Vorbereitung meistens die Richtige ist. "Das heißt natürlich auch, dass die Kinder in die Berufsschule gehen. Wer hier Hilfe braucht, erhält sie auch", sagt Pollak und verweist auf ein breites Nachhilfe-Angebot.
Aktuell sind etwa 180 Jugendliche durch den Verein in Ausbildung. Bei den gewünschten Ausbildungen gibt es klare Trends, weiß Pollak, so wünschen sich viele Burschen eine Ausbildung im EDV-Bereich, bei jenen mit Fluchterfahrung fällt die Wahl auf eine Installateur-Lehre. Waren Ausbildungen mit Kindern und Tieren vor ein paar Jahren noch die Favoriten bei den Mädchen, mittlerweile ist es die Lehre zur Bürokauffrau. Die Genderschere bei der Wahl der Lehren ist aber immer noch spürbar, so Pollak, "wir arbeiten aktiv daran. Wir konnten im Rahmen einer Kooperation etwa 150 Mädchen an die ÖBB vermitteln."
"Wir sind sehr stolz auf unsere Schützlinge. Die Zahl an Lehrabschlüssen ist wirklich hoch und es freut mich immer sehr, wenn ich ehemalige Lehrlinge treffe und sie mir von ihrem Werdegang erzählen", schließt Pollak.
Weitere Infos über den Verein findest du hier.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.