Grenze Wieden/Mariahilf
Die Naschmarktkapelle wurde saniert
Mehr Begrünung und Restaurierung der ursprünglichen Farben: Die Naschmarktkapelle wurde wieder eröffnet.
WIEN/WIEDEN/MARIAHILF. Nachdem das vergangene halbe Jahr daran gearbeitet wurde, ist es jetzt so weit: Die Sanierung der Naschmarktkapelle, auch bekannt als Nepomuk-Kapelle, ist abgeschlossen. Am Freitag, 21. Jänner, wurde sie offiziell von Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ), Marktamtsdirektor Andreas Kutheil und Dompfarrer Toni Faber eröffnet und von letzterem geweiht.
"Wir freuen uns, dass die Naschmarktkapelle in neuem Glanz erstrahlt und zur weiteren Attraktivierung des Marktes beiträgt", sagt Rumelhart. Die Renovierungsarbeiten im Wert von insgesamt 110.00 Euro waren aufgrund erheblicher Wasser- wie auch Vandalismusschäden notwendig. Der Spatenstich wurde im August 2021 gemacht.
Zurück zum Ursprung
Angefangen wurde mit einem neuen Anstrich in der weiß-blassrosanen Originalfarbe. Während der Sanierungsarbeiten stellte sich nämlich heraus, dass das Erscheinungsbild der Kapelle in den letzten 50 Jahren mit den Farben Schönbrunner-Gelb und Weiß nicht ihrem ursprünglichen Aussehen entsprach. Auch die historischen Goldverzierungen an den Säulen wurden wieder angebracht.
Eine Neuerung stellen spezielle Fluter dar, die die denkmalgeschützte Kapelle beleuchten. Ebenso wird die Marienfigur im Inneren durch einen Spot erleuchtet. Zusätzlich aufgewertet wird die Kapelle durch die Begrünung der Nebenflächen an beiden Seiten.
Vom Vierten in den Sechsten
"Es war uns ein besonderes Anliegen, dem traditionsreichen Bauwerk mit dieser gründlichen Sanierung einen würdigen Rahmen zu verleihen und den Marktstandlern und Kunden des Naschmarktes weiterhin eine Stätte des Glaubens und der Besinnlichkeit zur Verfügung zu stellen", freut sich Kutheil über die Präsentation der neu sanierten Kapelle.
Die Nepomuk-Kapelle wurde einst als ein Teil des Rosalienkirchleins gebaut. Sie stellte damals das Zentrum des Freihausviertels im heutigen vierten Bezirk dar. Dieser Stadtteil, der im Laufe des 17. Jahrhunderts zwischen dem Wienfluss und der Wiedner Hauptstraße entstand beherbergte einen Gebäudekomplex, dessen Besitz eine gewisse Steuerfreiheit genoss. Daher kommt der Name.
Als die Rosalienkirche abgerissen wurde, war die Nepomuk-Kapelle das einzige Überbleibsel, welche an das historische Freihausviertel erinnert. 1916 kam die Kapelle an den Naschmarkt und dadurch auch in den Besitz des Marktamtes.
Als Brückenheiliger verehrt
Wie der Name der Kapelle bereits verrät, ist sie dem böhmischen Heiligen Johannes Nepomuk geweiht. 1350 geboren arbeitete er als Priester bis ein Streit mit König Wenzel seiner Karriere wie auch seinem Leben ein jähes Ende bereitet. Nepomuk weigerte sich nämlich, dass Beichtgeheimnis zu brechen und dem König zu erzählen, was seine Frau ihm anvertraut hatte.
Der König ließ ihn daraufhin foltern und anschließend ins Wasser stürzen. 1792 wurde er heilig gesprochen. Er wurde besonders in der Habsburgermonarchie verehrt und gilt bis heute noch als ein "Brückenheiliger". Da der Naschmarkt auf einer Brücke liegt, trifft sich sein neuer Standort sehr gut.
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