Mariahilfer Studentin in Lyon
„Ich bin zu neugierig für diese Welt“
Für drei Wochen geht es für die Elementarpädagogik-Studentin Verena in die französische Stadt Lyon. Im Rahmen eines Erasmus-Programmes hat die 28-Jährige die Gelegenheit, den Alltag eines deutsch-französischen Kindergartens hautnah mitzuerleben.
WIEN/MARIAHILF. Auf einem kleinen Hügel, welcher laut Verena einen grandiosen Ausblick über die Stadt bietet, befindet sich der Kindertreff Lyon. Die Mariahilferin und Studentin der Elementarpädagogik Verena absolviert hier ihr Auslandspraktikum. Möglich ist das über das Erasmus-Programm der Europäischen Union in einem von 34 Ländern. Verena hat sich für Frankreich entschieden.
Um 9.30 Uhr sind schließlich alle Kinder eingetrudelt und der Tag startet mit einem Morgenkreis. Im Laufe des Tages wird mit den Kindern viel gelesen und sich mit Buchstaben und Zahlen – sowohl auf Französisch als auch Deutsch – auseinandergesetzt. Dabei probiert Verena verschiedene pädagogische Techniken, um mit den Kindern spielerisch neue Dinge zu lernen. Manchmal steht auch ein Ausflug in die Stadt am Programm. Zu Mittag wird anschließend gemeinsam mit den Kindern gejausnet.
Die Vorzüge des Alleinseins
Nach der Arbeit verschlägt es Verena oftmals in ein Café, ins Improvisation-Theater, auf lokale Events oder weiter auf Erkundungstour durch die geschichtsträchtige Stadt Lyon. „Ich komme viel mehr an, weil ich hier allein bin und auch die Sprache spreche“, erzählt die Wienerin. Für Verena ist es nicht das erste Mal, dass sie für eine gewisse Zeit ins Ausland geht.
Bereits letztes Jahr verbrachte sie mit anderen Austauschstudenten einige Wochen in Finnland. Doch dieses Mal ist sie in Frankreich auf sich allein gestellt. Nicht nur die Sprachbarriere stellt für sie kein Hindernis dar, auch Verenas Offenheit und positive Lebensphilosophie spielen ihr in die Karten. „Sobald man offen und nett zu den Leuten ist, passiert so viel“, berichtet die ehemalige Französisch-Studentin.
Aufbruch ins Unbekannte
Mit der Reiselust und Neugier sind meist auch Zweifel und Ängste verbunden. Hier sei es wichtig, nicht zu verzagen, auch mal Dinge anzunehmen und auf seine Intuition zu hören, rät die 28-Jährige. Man solle nicht immer den Worstcase vor Augen haben, sondern sich auch mal auf neue Sachen einlassen und sich einen Spaß aus dem Ganzen machen.
Oft gäbe es viele Leute in der Stadt, denen es vielleicht ähnlich geht. Ein Tipp von Verena ist, mithilfe von Events mit Leuten in Kontakt zu kommen und somit Gleichgesinnte zu finden. „Es ist nicht so, dass man ins Ausland geht und alles ist super, jeder Tag ist anders. Gleichzeitig lernt man sich viel besser selbst kennen, man entwickelt sich extrem und wird um einiges selbstbewusster.“
Zwischen Patisserien und Pisten
Einer der schönsten Momente, die Verena in Frankreich erleben durfte, war beim Skifahren. Mit der traumhaften Aussicht auf den größten Berg Europas, den Mont Blanc erfüllte sich die hobbymäßige Skilehrerin einen lang ersehnten Traum. Von den Stunden in den französischen Patisserien, den Vormittagen im Kindergarten bis zu den Abenteuern im Skigebiet – bei so vielen gesammelten Eindrücken fällt ein Abschied nicht leicht.
„Wenn man bei der Abreise traurig ist, ist das der Beweis, dass man eine schöne Zeit hatte“, schwelgt Verena in Erinnerungen. Bald geht es für die Studentin wieder zurück nach Wien, ob sie ihr Weg irgendwann wieder zurück nach Frankreich führt, steht in den Sternen. Eines ist jedoch sicher, hätte Verenas Neugier nicht überhandgenommen, wäre sie jetzt nicht in Lyon.
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