Mariahilf
Im "Softcover" haben Indie-Magazine die oberste Priorität
Die neue Buchhandlung "Softcover" in der Stumpergasse 53–55 hat sich auf unabhängige Magazine und Kunstbücher aus aller Welt spezialisiert.
WIEN/MARIAHILF. Nicht nur von außen macht "Softcover" einen ästhetischen Eindruck. Auch wenn man durch die dunkeltürkise Tür der neuen Buchhandlung in der Stumpergasse 53–55 geht, findet man eine kunstvoll arrangierte Ausstattung. Bücher und Magazine liegen sorgfältig angeordnet in hellen Holzregalen oder auf dem großen Tisch. Pflanzen zieren die Ecken und Wände des Geschäfts. Hocker sowie die breiten Bänke in den ausladenden Fenstern laden zum gemütlichen Schmökern ein.
Doch "Softcover" besticht nicht nur durch seine einzigartige, heimelige Atmosphäre. Auch das Sortiment an Indie-Magazinen, Foto- und Kunstbüchern sowie "Zines" in der kleinen Buchhandlung ist beispiellos in Wien. "'Indie' steht für Independent, also unabhängig von großen Verlagen", erklärt Sebastian Gansrigler.
Abseits von Amazon & Co.
Der erfahrene Fotograf und Grafiker eröffnete "Softcover" vor wenigen Wochen in Mariahilf. "Das war bis jetzt eine Lücke in Wien, denn es gab bis dato kein Geschäft, das speziell darauf ausgerichtet war." Den Großteil der Literatur, die hier verkauft wird, findet man nicht bei Thalia oder auf Amazon. Oft werden sie von den Künstlerinnen und Künstlern selbst gemacht und sie haben eine deutlich geringere Auflagenzahl. Bei Zines etwa fünf bis zehn, bei Büchern und Magazinen 300 bis 1.000 Stück.
Zusammengestellt wird das internationale Sortiment von Gansrigler selbst. Dabei greift er auf die unterschiedlichsten Themen – angefangen bei Kunst und Fotografie über Design und Essen bis hin zum Stadtleben – zurück. Er schaut sich auch Werke aus der ganzen Welt, etwa aus China oder den USA, an. Manche Künstlerinnen und Künstler sprechen ihn direkt an. "Im besten Fall ist die Publikation eine Kombination aus schönem Grafikdesign, einer guten Geschichte, qualitativem Papier und Format. Das spielt alles eine Rolle", erklärt Gansrigler.
Vom Festival zum Buchgeschäft
Auch sein eigenes Fotografie-Magazin "Auslöser" kann man im Geschäft finden. Seinen Weg zur Buchhandlung fand er nämlich über das "Off Grid"-Fotofestival in Wien. "Auf diesem Festival hatten wir einen kleinen Fototisch, an dem sich immer mehr Menschen beteiligt haben. Dadurch ist in den vergangenen Jahren eine schöne Community entstanden", erzählt der Fotograf.
Diese Community will er in seiner Buchhandlung weiter pflegen. Dafür organisiert er immer wieder Veranstaltungen im "Softcover", beispielsweise Buchpräsentationen oder Release-Partys. "Es soll nicht nur ein passives Geschäft sein, sondern auch ein belebter Ort werden", hofft Sebastian Gansrigler.
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