Kampfzone Getreidemarkt: Kampagnen gegen Umbau

So soll der Getreidemarkt aussehen, wenn er fertig ist. | Foto: ZOOM VP/Mobilitätsagentur Wien
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MARIAHILF. Nun ist es also soweit, die Bagger sind vor Ort, der Boden wird aufgegraben - der Umbau des Getreidemarkts hat begonnen. Und das dürften nicht nur die Verkehrsteilnehmer, die heute hier vorbei fahren merken, sondern auch medial sorgt das Thema für Aufregung – einzelne begleiten den Baustart sogar mit einem Liveticker. Aber nicht, weil dort etwas nicht plangemäß verläuft, sondern weil sich diverse Parteien und Interessensvertretungen auf das Thema eingeschossen haben.

Allen voran der ÖAMTC, der sogar eine eigene Website inklusive Petition gegen das Bauvorhaben gestartet hat. Aber nicht nur sie, auch die ÖVP, die bekanntlich dem ÖAMTC nahe steht, kampagnisiert seit Wochen gegen das Bauvorhaben. Pünktlich zum Baustart wird es heute noch eine aktionistische Einlage geben – ab 16.30 Uhr sollen an die staugeplagten Autofahrer "Erleichtungen" und "Services" verteilt werden.

Geänderte Bodenmarkierung

Wenngleich das prognostizierte, völlige Verkehrschaos ausgeblieben ist – zu Staus kam es in der Früh auf der sogenannten Zweierlinie dennoch. Rund eine Viertelstunde Zeitverlust wurden im Rahmen der Verkehrsinformation gemeldet, nach der "Morgenspitze" dürfte sich das Aufkommen aber weitgehend wieder gelegt haben. Positiv bemerkt wurde von Autofahrern die bereits heute Nacht geänderte Bodenmarkierung in Fahrtrichtung Karlsplatz, die dazu führt, dass man bei der Kreuzung von Getreidemarkt und rechter Wienzeile richtig eingeordnet steht.

Was wird gebaut?

Was wird nun aber konkret am Getreidemarkt gemacht und warum gibt es eine so große Aufregung darum? Am Getreidemarkt wird seit 3. Mai umgebaut, weil dort die Lücke im Hauptradverkehrsnetz geschlossen wird und neue Fußgängerquerungen entstehen. Während sich der Bezirksvorsteher von Mariahilf, Markus Rumelhart (SPÖ) für die Umgestaltung, die von den Dienststellen der Stadt Wien ausgeführt werden ausspricht, wird von Seiten der Wiener ÖVP befürchtet, dass die Maßnahmen, die vor allem Fußgängern und Radfahrern zu Gute kommen werden, zu Lasten der Autofahrer gehen. Die ÖVP ortet einen "mutwillige Vernichtung einer Fahrspur", der ÖAMTC hat auf seiner Kampagnen-Website sogar ein Video zum Thema online gestellt.


Eine Übersicht über Bauarbeiten und die gesperrten Abschnitte.

Dass eine Baustelle Unannehmlichkeiten für alle Verkehrsteilnehmer und Anrainer mit sich bringt ist klar, wie sich die Maßnahmen - wenn die Umbauarbeiten abgeschlossen sind - auf den Verkehr auswirken werden, bleibt bis dahin Spekulation. Der ÖAMTC hat jedenfalls ein Alternativmodell vorgeschlagen, mittels dessen man die dritte Autofahrspur in Richtung Karlsplatz erhalten will - sie sprechen sich dafür aus, den Fahrradweg Richtung Museumsquartier weg vom Getreidemarkt, hinein in die Nibelungengasse zu verlegen. Ob das die gewünschte Konsquenz bringen würde, ist ebenso Spekulation. Fest steht: Die Bauarbeiten nach den Plänen der Stadt haben begonnen und Fragen, die jetzt schon beantwortet werden können, sind die folgenden.

Wichtige Fragen und Antworten:

Was wird derzeit am Getreidemarkt gemacht?
Am 3. Mai haben die Umbauarbeiten begonnen. In einem ersten Schritt werden Wasserleitungen ausgetauscht. Zwischen Makartgasse und Mariahilfer Straße nützt die MA31, dass die Straße aufgegraben wird und erneuert hier in die Jahre gekommene Rohre. Das betrifft auch die umliegenden Grätzel: In der Nibelungengasse, der Elisabethstraße, am Schillerplatz und in der Makartgasse werden bis Ende 2017 Rohre erneuert.

Warum wird ein neuer Radweg gebaut?
Der entstehende Radweg schließt die Lücke zwischen Mariahilfer Straße und Lehargasse. Damit soll die Verbindung auf der 2er-Linie zum Karlsplatz hergestellt werden. In die Gegenrichtung wird ebenfalls ein baulicher Radweg geschaffen: Und zwar zwischen Gauermanngasse und Babenbergerstraße. Außerdem wird der Fahrbahnbelag am Getreidemarkt zwischen Mariahilfer Straße und Lehargasse bzw. zwischen Gauermanngasse und Babenbergerstraße erneuert.

Was heißt das im Detail?
Radweg Richtung Karlsplatz: Die neue Radverkehrsanlage wird von der Mariahilfer Straße bis zur Lehargasse als mehr als 2 Meter breiter baulicher Einrichtungsradweg ausgeführt. und erweitert das Radwegenetz auf einer Länge von rund 270 Meter. Nach dem Umbau stehen am Getreidemarkt in Fahrtrichtung Karlsplatz zwischen Mariahilfer Straße und Lehargasse zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Der im Vorjahr umgebaute Abschnitt zwischen Lehargasse und Linker Wienzeile bleibt unverändert.

Radweg Fahrtrichtung Museumsplatz: Die neue Radverkehrsanlage wird von der Gauermanngasse bis zur Babenbergerstraße als mehr als 2 m breiter baulicher Einrichtungsradweg ausgeführt. Insgesamt erweitert dieser Radweg das Radwegenetz um rund 230 m. Durch den Umbau entfallen in Fahrtrichtung Museumsplatz keine Fahrstreifen.

Was wird für die Fußgänger gemacht?

Es werden ampelgeregelte Schutzwege und Radfahrerübergänge errichtet, auf der Höhe zwischen Lehargasse und Gauermanngasse - das soll nicht zuletzt den Studierenden der Technischen Uni Wien zu Gute kommen.

Wie lange werden die Bauarbeiten dauern?
Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich mit 3. September abgeschlossen sein. Zuerst werden die Rohre erneuert, die wirklich bauintensive Phase soll dann in den Sommerferien starten, wenn weniger Autos unterwegs sind. Dafür werden in den Sommermonaten wechselweise Fahrspuren gesperrt. Und zwar: Zwischen 3. Juli und 11. August werden zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung freigehalten. Zwischen 11. August, 20 Uhr, und 15. August wird ein Fahrstreifen in Fahrtrichtung Naschmarkt freigehalten, die Fahrtrichtung Babenbergerstraße ist gesperrt. Zwischen 16. August und 3. September werden zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung freigehalten.

Wie viel kostet das?

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich 2,6 Millionen Euro - wobei 1,3 Millionen auf den Straßenbau entfallen und 1,3 Millionen zahlt die MA31 (Wiener Wasser).

So soll der Getreidemarkt aussehen, wenn er fertig ist. | Foto: ZOOM VP/Mobilitätsagentur Wien
Das sind die Pläne der Stadt Wien. | Foto: MA28/MA31
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