Krimiautorin Edith Kneifl: Die Spur führt zum Naschmarkt

Edith Kneifls neuer Roman hat den Naschmarkt als Schauplatz. "Früher habe ich selbst hier gewohnt." | Foto: Mautner
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  • Edith Kneifls neuer Roman hat den Naschmarkt als Schauplatz. "Früher habe ich selbst hier gewohnt."
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MARIAHILF. Edith Kneifl beginnt den Interview-Termin mit einer Frage: "Lesen Sie Krimis? Viele österreichische Journalisten tun das nämlich nicht. Die halten das oft nicht für richtige Literatur und fragen mich, ob ich nicht mal was anderes#+schreiben kann." Diese versnobte Einstellung hat wohl auch mit dazu beigetragen, dass Kneifl ihre Bücher ursprünglich bei deutschen und nicht bei österreichischen Verlagen untergebracht hat: "1987 habe ich meinen ersten Roman geschrieben. Damals gab es noch keine Eva Rossmann oder ähnliche Autoren. Die Krimiwelle stand noch bevor. Krimis wollte man damals in Österreich nicht veröffentlichen."

Heute veröffentlicht sie mit "Tot bist du mir lieber" ihren 22. Roman. Richtig abgehoben hat ihre Karriere mit einer Preisverleihung: "1992 habe ich den Friedrich-Glauser-Preis für den besten deutschsprachigen Kriminalroman bekommen. Ich war die erste Frau und erste Österreicherin mit diesem Preis." Auch das wollten manche österreichische Medien zunächst nicht verstehen: "Die haben geglaubt, ich bin Deutsche, und wollten mir Zugtickets nach Österreich für Interview-Termine spendieren", schmunzelt sie. "Dabei lebe ich schon seit 40 Jahren in Wien!"

Lieblingsort Naschmarkt
Dass das Interview in einem Beisl am Naschmarkt stattfindet, ist kein Zufall: "Früher habe ich ein Jahr hier gewohnt. Ich habe ihn gehasst. Diese Massen! Ich habe geflucht deswegen. Jetzt ist er ein Lieblingsort von mir und auch deshalb zentraler Schauplatz meines neuen Romans. Es ist einer der schönsten Märkte der Welt, wenn man es nicht gerade eilig hat."

Internetfallen
"Die drei vom Naschmarkt", so heißen die Protagonistinnen des Krimis, sind einem Trickbetrüger auf der Spur: "Es geht um das Millionengeschäft mit den Partnerschaftsbörsen im Internet", erzählt Kneifl. "Eine Frau fällt auf einer solchen Plattform auf einen Schwindler herein, der sie ziemlich abzockt. Dann stirbt er. Das ist der Beginn meiner Geschichte." Dafür hat die Autorin ausgiebig recherchiert: Allerdings habe ich mich nicht bei einer dieser Partnervermittlungsseiten angemeldet. Das kostet ja alles Geld. Dafür bin ich zu geizig." Stattdessen hat Edith Kneifl zahlreiche Interviews geführt: "Ich habe Bekannte und meine Tochter befragt. Ich finde es wichtig, zu wissen, worüber ich schreibe. Deswegen schreibe ich auch keine Spionage-Romane. Davon habe ich keine Ahnung."

Am besten verkaufen sich die in Wien angesiedelten Romane Kneifls. "Dabei schreibe ich nicht nur über Wien. Zum Beispiel halte ich "Blutiger Sand" für meinen besten Roman. Der spielt aber in einem Indianerreservat in den USA. Früher habe ich in San Francisco gewohnt." Wien hält sie nicht für einen natürlichen Krimi-Schauplatz: "Zu Wien fällt mir nur Lustiges ein. Welche Verbrechen gibt es schon in Wien? Die Stadt ist so gemütlich. Deshalb ist mein Roman auch lustig, ein bisschen makaber mit einer Prise schwarzem Humor."

Zukunftspläne

Kneifl arbeitet bereits an ihrem nächsten Buch: "Ich versuche, immer einen Roman pro Jahr zu schreiben", sagt sie. Wien wird dann aber nicht wieder zum Schauplatz: "Zurzeit macht es mir großen Spaß, über Wien zu schreiben. Aber nach drei bis vier Büchern brauche ich eine Abwechslung. Deshalb spielt mein nächstes Buch in Kroatien. Die Leser mögen es mir nachsehen", schmunzelt sie. Doch das ist vorerst Zukunftsmusik. Jetzt ermitteln erst mal "die drei vom Nachmarkt".

Zur Sache

Edith Kneifls Krimi "Tot bist du mir lieber" ist im Haymon Verlag erschienen. Am 12. September wird sie ihn in der Wienbibliothek im Rathaus vorstellen. Beginn ist um 19 Uhr. Hinein kommt man durch den Eingang in der Felderstraße.

Edith Kneifls neuer Roman hat den Naschmarkt als Schauplatz. "Früher habe ich selbst hier gewohnt." | Foto: Mautner
Edith Kneifl am Naschmarkt. | Foto: Mautner
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