Die Geschichte Mariahilfs
Wie aus Vorstädten der 6. Bezirk wurde
Was du über den Sechsten sicher noch nicht wusstest: Wir haben Angeber-Fakten von Knochen bis zu Kaufhäusern.
WIEN/MARIAHILF. Beginnen wir ganz von vorne – das wäre Ende des dritten Jahrtausends vor Christus: Damals lebten die Indogermanen auf der Fläche des heutigen 6. Bezirks. Das ist tausende Jahre her. Woher man das weiß? Im Bereich der heutigen U-Bahn-Station Gumpendorfer Straße wurden Steinwerkzeuge und Knochen aus dieser Zeit gefunden. Erst einige Jahrhunderte später lebten die Römer hier: Besondere Bedeutung hatte die heutige Gumpendorfer Straße für sie als Handelsweg.
Die erste Vorstadt Mariahilfs, die 1136 schriftlich erwähnt wurde, ist Gumpendorf. 1303 wurde dort eine Pfarre gegründet und 1570 schließlich das erste Haus in der späteren Vorstadt Mariahilf gebaut. Spannend: Die Mariahilfer Straße gab es bereits im Jahr 1663, damals allerdings noch als "Poststraße", einem ihrer insgesamt neun Namen.
Und dann wurde es ernst für Mariahilf: Die eigentliche Geschichte des Bezirks beginnt erst nach der zweiten Osmanenbelagerung um 1683. Die damaligen Vororte Laimgrube und Gumpendorf wurden besiedelt. Für noch mehr Zuzug sorgte schließlich 1716 die Errichtung der Wasserleitungen.
Ein neuer Bezirk entsteht
Dann wird's ein bisschen kompliziert: 1850 wurden die Vorstädte Gumpendorf, Magdalenengrund, Windmühle, Laimgrube und Mariahilf zum 5. Bezirk zusammengefasst. Ja, du liest richtig: Damals war Mariahilf noch der 5. Bezirk. Erst als Margareten im Jahr 1861 von Wieden getrennt wurde, änderte sich die Nummer. Margareten wurde zum 5. Bezirk und Mariahilf zum 6. Bezirk. Unglaublich: Im Jahr 1869 lebten hier im Bezirk mehr als 67.000 Menschen, heute sind es weniger als die Hälfte, nämlich 31.000.
Steil bergauf ging es dann Ende des 19. Jahrhunderts: Mariahilf war einer der wichtigsten Geschäftsbezirke und die Mariahilfer Straße eine bedeutende Geschäftsstraße Wiens. Geshoppt wurde damals schon fleißig. Es gab bereits pompöse Kaufhäuser, allerdings auf der Seite des 7. Bezirks: etwa die Warenhäuser Gerngroß auf Hausnummer 38–48 und Herzmansky auf Hausnummer 26–30.
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