Haus des Meeres: Wann kommt der Außenlift?
Seit einem Jahr ist der Flakturm im Besitz des Haus des Meeres. Der geplante Lift lässt noch auf sich warten.
MARIAHILF. Ein Jahr ist es nun her, dass der Flakturm im 6. Bezirk in den Besitz des Haus des Meeres übergegangen ist. Für den symbolischen Preis von einem Euro hat die Stadt Wien an den Wasser-Zoo, der bereits seit dem Jahr 1958 im Flakturm beheimatet ist, verkauft. Zentrales Bauvorhaben, das im Rahmen der neuen Eigentümerschaft umgesetzt werden sollte, ist die Schaffung von zwei Außen-Panoramaliften. Zum Zeitpunkt des Verkaufs war man optimistisch, dass die neuen Lifte, die einen direkten Zugang zur Dachterrasse ermöglichen sollen, bereits im Sommer 2016 in Betrieb gehen könnten.
Das hat sich als zu optimistisch erwiesen – die Verhandlungen mit der MA 19, der Magistratsabteilung für Architektur und Stadtgestaltung, über eine Genehmigung sind nach wie vor in Gange. Dass diese Entscheidung positiv ausgehen wird, erwartet man sowohl im Haus des Meeres als auch vonseiten des Bezirks. Aber auch der hat im Anschluss noch ein Wörtchen mitzureden. Da die Liftkonstruktion über den Flakturm hinausreichen würde, muss der Bezirksbauausschuss seine Zustimmung geben. Auch hier erwartet man einen positiven Ausgang, nachdem eine Anrainer-Befragung zum Liftbau positiv ausgegangen ist.
Günstiger Terrassen-Zugang
Kein Wunder, für die Anrainer hätte der Außenlift durchaus Vorteile: Er soll es möglich machen, den höchsten Punkt Mariahilfs auch ohne Kauf eines Zoo-Tickets günstig zugänglich zu machen. Bis der Lift aber tatsächlich Gäste auf die Dachterrasse befördert, wird es noch dauern: Sei die Genehmigung einmal da, werde die Bauzeit rund zwei Jahre in Anspruch nehmen, sagt der Geschäftsführer des Haus des Meeres, Hans Köppen. So werden sich vor 2018 wohl keine äußerlich bemerkbaren Veränderungen am Flakturm ergeben.
Der Verkauf des Flakturms an den privaten Eigentümer war von Vorbehalten begleitet. Die Grünen waren skeptisch, ein his-torisch so sensibles Gebäude – der Flakturm spielte eine militärische Rolle in der NS-Zeit – einem privaten Eigentümer anzuvertrauen. Diese Bedenken konnten ausgeräumt werden, nachdem ein Rückkaufsrecht durch die Stadt verankert wurde, für den Fall, dass der Zoo-Betrieb eines Tages nicht mehr aufrechterhalten werden kann.
Gute Zusammenarbeit
Aber auch vonseiten des Bezirks gab es Bedenken. Diese hatten vor allem mit dem angrenzenden Esterházypark zu tun, denn auch Teile davon sind mit in das Eigentum des Haus des Meeres übergegangen. Ein Jahr später ist von den Bedenken nichts mehr übrig – die Zusammenarbeit funktioniere "sehr gut", hört man von beiden Seiten. So sind gemeinsame Planungen für Erneuerungen und Verschönerungen im Esterházypark in vollem Gange. Diese beziehen sich einerseits auf den Wasserlauf und andererseits auf das Beleuchtungskonzept, wie Köppen verrät. Aber auch bis diese Ideen Wirklichkeit werden, wird es noch dauern, denn sie verlangen nach Genehmigungen auf Bezirks- und Stadtebene.
Schneller gehen könnte ein anderes Vorhaben: So soll die Betonmauer vor dem Haus des Meeres, die immer wieder besprüht wird, durch eine dauerhafte künstlerische Gestaltung verschönert werden.
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