Fußball | Saisonabbruch im Burgenland
"Der Saison-Abbruch ist vernünftig"
BEZIRK (Oliver Frank). Es hat sich angebahnt, seit wenigen Tagen ist es Gewissheit: Die Annullierung der burgenländischen Fußball-Saison. Ein Stimmenfang bei Vereinen aus dem Bezirk Mattersburg.
Das Abbruchs-Procedere des Bgld. Fußballverbandes (BFV) war schlussendlich Formsache. „Der BFV hat die richtige Wahl getroffen, aber auch versucht, die Annullierung so lange wie möglich hinauszuzögern“, zeigt SC Wiesen-Trainer Dominik Gruber für die monatelange Hängepartie Verständnis.
Das von der Verbandsspitze eingeholte Meinungsbild an der Basis war deutlich genug: Die Mehrheit der Vereine sprach sich schon Wochen zuvor wegen der unsicheren Perspektive für den klaren Schnitt aus. Zuletzt war auch klar, dass der Amateurfußball, der seit Oktober 2020 mit dem Spielbetrieb ausgesetzt hatte, das Duell mit der Zeit nicht mehr gewinnen kann.
"Ärgerlich für Klubs mit Aufstiegschance"
„Der Saisonabbruch war die einzige vernünftige Lösung“, attestiert ASK Marz-Trainer Lorandt Schuller, meint aber sinngemäß, dass im allgemeinen Verständnis der Klubs über den Abbruch es doch „bei dem einen oder anderen Verein“ frustrationsgesäuertes Gezwitschere geben könnte. „Natürlich ist das bei jenen Klubs verständlich, die um den Aufstieg spielten“, so Schuller, der mit dem ASK Marz bereits ab 31. Mai in die neue Saisonvorbereitung startet. Nicht verärgert über die erneute Saison-Annullierung zeigte sich SV Schattendorf-Obmann Alexander Bernhardt: „Ich möchte mich bei den Spielern und Trainern für den Aufwand in den letzten Monaten bedanken. Es war außergewöhnlich, wie fleißig das Team in dieser unklaren Situation gearbeitet hat.“ Nicht nur beim 1926-gegründeten 2. Liga Mitte-Klub mussten die Trainingspläne immer wieder umgeschrieben werden, der definitive Trainingsstart mit Kontakttraining soll am 12. Juni erfolgen – mit der Zielsetzung Richtung Burgenlandliga.
Stabilität der Vereine ist gefragt
Wovon einige andere Vereine, deren personelle Nöte groß sind, weil sie Mitgliederverluste, ausbleibende Neueintritte oder Nachwuchsmangel beklagen, Abstand nehmen. Nach der langen Zwangspause vom Amateurfußball droht außerdem mancher die Lust zu verlieren. „Das wird man erst nach drei, vier gespielten Runden sehen, wie stabil manche Vereine wirklich sind“, meint SC Wiesen-Coach Dominik Gruber. Weil der Amateursport von ehrenamtlich Engagierten getragen wird, kann es passieren, dass Strukturen und Routinen wegbrechen, Interesse verloren geht und Resignation eintritt.
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