Meidlinger Unfallkrankenhaus
Das ist die neue Hubschrauber-Plattform (mit Video)
Die neue Hubschrauberlande-Plattform des Meidlinger Unfallkrankenhauses wurde bereits in Betrieb genommen.
WIEN/MEIDLING. Nach einem Unfall ist eine schnelle Behandlung oft lebensrettend. Im Durchschnitt ist es dabei in 120 Fällen pro Jahr nötig, dass die Flugrettung hier helfend eingreift. Ziel ist dann das Meidlinger Unfallkrankenhaus.
Allerdings wurde es nötig, dass die Landeplattform für die Hubschrauber modernisiert wurde. Trotz der Pandemie schaffte es die AUVA, dass der neue Landeplatz zeitgerecht in 15 Monaten fertig gestellt ist: Am Donnerstag, 4. November, wurde sie erstmals offiziell in Betrieb genommen.
26 Meter hoch
Da eine Erweiterung der bestehenden Landefläche auf dem Dach aus technischen sowie statischen Gründen nicht durchführbar war, verbindet nun ein Steg den Neubau mit der bestehenden Fläche. Dabei wurde natürlich auch an die Zukunft gedacht: Die Standards, die hier verwendet wurden, erlauben auch der nächsten Helikopter-Generation hier zu landen.
Die Landefläche steht auf einem 26 Meter hohen, hyperbolischen Stahlturm und weist einen Durchmesser von rund 27 Metern auf. Insgesamt wurden 500 Tonnen Beton und 200 Tonnen Stahl verbaut. Für die Planung der Konstruktion zeichnet das Forum Architekten+Ingenieure ZT GmbH verantwortlich, der Bau wurde von der Porr durchgeführt.
Nacht-Licht und Bodenheizung
Ein Beleuchtungssystem sorgt in der Nacht für mehr Sicherheit beim Landeanflug. Im Winter hält eine Bodenheizung die Landeplattform schnee- und eisfrei. Auch eine Feuerschutzeinrichtung ist vorhanden. Neben Rettungsflügen steht die Landeplattform auch für Transporte des Katastrophenschutzes und von Geräten zur Verfügung.
Für die Sicherheit bei An- und Abflügen sind ein Flugplatzbetriebsleiter bzw. Vertretungen als geschulte Flugplatzeinsatzleite zuständig. Rund 25 Mitarbeiter des Traumazentrum Meidling haben eine entsprechende Ausbildung bei der Austro Control (Österreichische Gesellschaft für Zivilluftfahrt) absolviert.
„Goldene Stunde“
Jährlich werden rund 120 Patienten en per Flugrettung ins Traumazentrum Meidling gebracht. Sie alle sind durch einen Unfall plötzlich in eine lebensbedrohliche Situation geraten und benötigen schnellstmöglich Hilfe. In der Traumatologie spricht man von der „goldenen Stunde“ des Schocks: Ein und dieselbe Behandlung kann in der Sekunde oft ein Leben retten – und eine halbe Stunde später wirkungslos sein.
Ein Schockraum-Team betreut die Patienten und besteht aus Unfallchirurgen, Anästhesisten, Anästhesie- und OP-Pflegepersonal, OP-Assistenten und Röntgenpersonal. Sie stehen im Traumazentrum Meidling 24 Stunden am Tag bereit – und das jeden Tag im Jahr.
Zehn-Minuten-Takt
Dabei werden lebenserhaltende Maßnahmen gesetzt und wichtige Untersuchungen durchgeführt. Ein hochmodernes CT-Gerät gibt sofort Überblick über die Verletzungen und liefert damit eine Entscheidungsgrundlage für die weitere Behandlung.
Die Abläufe im Schockraum sind genau geregelt: Für jede einzelne Phase sind zehn Minuten vorgesehen: Stabilisierung, Diagnostik, Vorbereitung auf die Operation. Von der Einlieferung mit dem Rettungshubschrauber bis zur Überstellung in den OP dauert es im Traumzentrum Wien durchschnittlich nur 60 Minuten, ein Spitzenwert in Europa.
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