"Der Garten, meine Therapie"
Gerti Morawek fand beim Garteln den Ausweg aus einer dunklen Zeit
2005 half Frau Morawek die Arbeit im Garten über Trauer und Jobverlust hinweg – jetzt ist das Gemeinschaftsgrün der Mittelpunkt im Gemeindebau.
(rb). Was den Besuchern als erstes auffällt, sind die originellen Deko-Elemente und Figuren aus Plastik-Drehverschlüssen. „Die Idee, Flaschenverschlüsse zu verwenden, kam mir spontan“, sagt Gerti Morawek. Inzwischen sind sie zum Markenzeichen ihres Gartens in der Gemeindebausiedlung in der Meidlinger Hauptstraße 8–14 geworden. „Eine Schulklasse sammelt die für mich über das Internet, die Eisdiele und die Badewaschel aus dem nahen Theresienbad legen Drehverschlüsse für mich zurück“, erzählt Morawek.
Elefanten und Gartenzwerge
Begonnen hat das Gartenprojekt von Frau Morawek vor sechs Jahren. Damals starb ihre Mutter, kurz darauf ihr Mann, wenig später verlor sie auch ihren Job. „Ich bin in ein schwarzes Loch gefallen“, sagt Morawek. Die gebürtige Steirerin suchte Ablenkung von der Trauer und erinnerte sich an ihre Jugend am Land. Sie begann, sich um den heruntergekommenen Garten im Innenhof ihres Gemeindebaus zu kümmern. „Das Garteln war gut für meine Seele – ich war plötzlich nicht mehr so traurig.“
Deswegen will sie etwas von dem Glück, das sie im Garten fand, an andere weitergeben. Die ersten, die sie begeistern konnte, waren die Kinder aus dem Gemeindebau, dann die Erwachsenen.
Morawek gestaltet den Garten nach den Wünschen und Vorstellungen der Besucher. „Gartenzwerge sind zwar nicht so meines, aber ein Mieter hat sie sich gewünscht“, erzählt Morawek. Und als Willkommensgeschenk für eine indische Familie hat sie aus Flaschenverschlüssen einen Elefanten gebastelt: „Durch freundliche Gesten kann man Intoleranz aus der Welt schaffen.“
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