Ulli Fuchs zeigt Kunst aus dem Kleingarten
Ein Leben für die Kultur
Die Meidlingerin Ulli Fuchs sieht sich als Kulturarbeiterin. Dazu zählen für sie auch Workshops im Grünen.
WIEN/MEIDLING. "Schon als Kind habe ich allen immer Löcher in den Bauch gefragt", erinnert sich Ulli Fuchs. Das Fragenstellen ist ihr geblieben – und auch die Kommunikation mit anderen. "Ich bin ein Fan der mündlichen Überlieferung", präzisiert die Ethnologin. Der Alltag und die Art und Weise, wie die Menschen früher gelebt haben beziehungsweise jetzt leben, ist einer der Dreh- und Angelpunkte in ihrem Wirken.
Dabei sieht sie sich weniger als Künstlerin denn als eine Kunstvermittlerin. Das zeigte sie auch während der Pandemie. Da veranstaltete sie in ihrem Kleingarten beim Schöpfwerk Workshops und Lesungen.
Naturkosmetik und Lesungen
Das reichte vom Herstellen von grüner Kosmetik bis hin zu Literatur-Lesungen. Alles natürlich im Garten mit genügend Abstand, damit auch alle Bestimmungen während der Pandemie eingehalten wurden, so Fuchs.
"Das war für die Menschen während der Lockdowns ein richtiger Balsam", erinnert sie sich. "Mein Garten war zu dieser Zeit ein richtiges Post-Covid-Anti-Depressions-Projekt", schmunzelt die Kulturarbeiterin. "Jetzt laufen die Stadtspaziergänge ganz gut", freut sie sich. Sie veranstaltet Spaziergänge in ganz Wien, bei denen man an Plätze kommt, die selbst viele Wiener noch nicht gesehen haben. Etwa ein Rundgang vom Schöpfwerk bis zur Wotruba-Kirche. Natürlich gibt es dabei auch Erklärungen dazu. Inspiriert wurde sie durch das Buch "Die Dörfer von Wien" des Meidlinger Autors Beppo Beyerl.
Rund um Wien
"Wir machen aber auch den Rundumadum-Wanderweg", schmunzelt die 56-Jährige. Das ist ein Wanderweg, der rund um Wien führt. Die ungefähr 125 Kilometer lange Strecke wird dabei in zehn Etappen an unterschiedlichen Tagen durchgangen. Dabei wird nicht nur die Kultur, sondern auch die Natur genossen.
"Wichtig ist mir alles, was die Leut’ zusammenbringen kann, das Miteinanderreden und die Freundlichkeit fördert", so Fuchs.
Welt der vielen Welten
Ein wichtiges Vorbild sind für die Kulturvermittlerin die Zapatisten. Diese Gruppe an Ur-Einwohnern von Mexiko segelte vor Kurzem nach Europa, um sich zu entkolonisieren. "Ihr Ziel war es, dass sie weiterleben können, so wie sie es nach ihren Bräuchen gewohnt sind", erklärt die Meidlingerin. "Ihr Motto lautet: Für eine Welt, in der die vielen Welten Platz haben. Das gefällt mir sehr gut."
Sie selbst lebt mit ihrer Tochter in ihrem Kleingarten. Von dort plant sie nun ihre nächsten Aktivitäten. Mehr dazu finden Sie online unter labor-alltagskultur.at
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.