Meidling

Fassade vom CortiHaus mit zwei kunstvollen Katzen bemalt

Die Künstlerin Frau Isa hat die Fassade im Innenhof des CortiHaus bemalt. Zwei kunstvolle Katzen schauen seit Neuestem herab auf das Obdachlosenheim in der Wilhelmstraße.

WIEN/MEIDLING. Die rund 30 Bewohnerinnen und Bewohner der Wilhelmstraße 10 blicken seit Kurzem einem neuen Anblick entgegen, wenn sie sich in den Innenhof für eine kurze Pause setzen. Denn die Fassade des VinziRast-CortiHaus wurde neu gestrichen und das nicht von irgendjemandem. Ein Mural der Künstlerin Frau Isa ziert die Häuserwand im Innenhof. Finanziell unterstützt hat das Projekt die australische Softwarefirma Canva, mit österreichischem Sitz im dritten Bezirk.

Das CortiHaus ist eines der VinziRast-Heime des Vereins "Vinzenzgemeinschaft St. Stephan". Diese Einrichtungen bieten zuvor obdachlosen Personen ein Zuhause auf Dauer und begleiten Personen am Weg zurück in die Wohnfähigkeit. Zur Eröffnung des Murals waren Bewohnerinnen und Bewohner, Freiwillige des CortiHaus und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Canva im Innenhof des Hauses zu Gast.

Frische Farben

Die Wandmalerei ist in erdigen, braun bis grünen Tönen gehalten. Eine bewusste Entscheidung, wie Veronika Kerres, Obfrau des Vereins hinter dem CortiHaus erzählt. Zu sehen sind Pflanzen und Blumen, die aus Töpfen mit unterschiedlichen Formen heraussprießen. An den jeweils unteren Enden des Murals sind Katzen zu sehen. Die Kater Leopold und Peter sorgen dafür, dass die Malerei ein Stück CortiHaus enthält, immerhin sind sie selbst auch Bewohner hier.

Das Mural ist dabei nicht das Einzige, was durch die australische Softwarefirma gespendet wurde. "Als Canva verfolgen wir zwei Ziele, das erfolgreichste Unternehmen zu werden, aber auch damit so viel Gutes zu tun wie möglich", erzählt Geschäftsführer Michael Reingruber.

Die Firma hat neben dem Mural auch ihre alten Büromöbel gespendet und sich um die Sanierung der Nassräume der Wohneinheiten gekümmert. Das war nach etwa 20 Jahren, seitdem das Gebäude schon besteht, notwendig, meint Kerres.

VinziRast-Stellen in Not

Nicht nur Sanierungen werden wienweit bei den VinziRast-Häusern benötigt. Die Notschlafstelle in der Wilhelmstraße und das unterstützte Wohnen im CortiHaus wird privatwirtschaftlich geführt und mithilfe von Freiwilligen betrieben. "Die Notschlafstelle wird 365 Tage im Jahr benötigt. Besonders im Sommer, wenn die Stadt Wien die Schlafstellen reduziert, sind wir bumvoll", erzählt Kerres. "Obdachlosigkeit kennt aber keine Ferien", führt sie weiter aus.

In Meidling, so wie auch in anderen Einrichtungen der VinziRast, werden weiterhin Freiwillige gesucht. Dabei soll für jede Person, die helfen möchte, eine passende Aufgabe gefunden werden. Von Grafikern über Ausflugsplanern bis zu besonders einfühlsamen Menschen wird jeder benötigt, der ein paar Stunden seines Tages herschenken kann.

Das könnte dich auch interessieren: