Hetzendorf
Petition gegen Hochhäuser im dörflichen Meidling gestartet
Die Bewohnerinnen und Bewohner von Hetzendorf wollen den dörflichen Charakter ihres Grätzels erhalten. Sie starteten eine Unterschriften-Aktion gegen die geplante bis zu 35 Meter hohe Verbauung.
WIEN/MEIDLING. "Die Wohnqualität in unserem Grätzel gibt es seit mehr als 100 Jahren", lobt Florian Fritze, Initiator der Petition gegen Hochhäuser in Hetzendorf, sein Dorf in der Stadt. "Mit Hochhäusern und einem stärker verbauten Stadtteil würde dieses Idyll zerstört werden", ist sich der Hetzendorfer sicher.
Grund für den Ärger ist eine neue Flächenwidmung im Viertel um die Stachgasse. Diese sieht vor, dass im Bereich zwischen der Eckartsaugasse, der Hetzendorfer Straße, der Breitenfurter Straße und der Kirchfeldgasse an der Grenze zu Liesing ein Mix von Wohnen und Betriebsgelände kommen soll.
Häuser mit bis zu elf Stockwerken
Dabei ist geplant, dass in dem Grätzel, in dem meist nur dreistöckigen Häuser stehen, zusätzliche und höhere Wohnbauten erhalten, sondern auch höher gebaut werden darf. An manchen Stellen sogar bis zu 35 Metern, das entspricht etwa elf Stockwerken. Damit wird die Höhe eines Hochhauses nicht überschritten.
"Dann wäre Schluss mit unserer verkehrsberuhigten Lage", ärgert sich Fritze. Deshalb startete er mit den hier lebenden Hetzendorferinnen und Hetzendorfern eine Petition. "Ziel ist, dass die Wohnqualität in Hetzendorf vor zu hohen Gebäudekomplexen geschützt wird", so Fritze. Innerhalb von sechs Wochen konnte der Meidlinger bereits mehr als 400 Unterschriften sammeln.
Angst um Bäume
Die geplanten Bauten würden viele Gründerzeit-Häuser beeinträchtigen, befürchtet die Gruppe um Fritze. "Auch die schönen großen Bäume und Sträucher hier, die wir schon als kleine Pflanzerln kannten, werden dann sicher entfernt", trauert Fritzes Onkel Helmut bereits jetzt um die Grünflächen. "Wir fordern eine maximale Verbauung von zwölf Metern Höhe."
"Auch der Verkehr würde durch eine derartige Bauwut zunehmen", so Florian Fritze. Zurzeit findet man in den kleinen Hetzendorfer Gasserln kaum fahrende Autos. In Zukunft wäre das laut Fritze sicher nicht mehr möglich. "Schon jetzt braucht man bis zu 20 Minuten, um von der Stachegasse in die Breitenfurter Straße einzubiegen", weiß der Hetzendorfer. Würden hier noch mehr Menschen herziehen, dann fürchtet er einen Verkehrs-Infarkt.
Reduktion der Bauten gefordert
Die Bezirksvorstehung Meidling hat in der jüngsten Bezirksvertretungssitzung eine einstimmig beschlossene Stellungnahme zu den geplanten Neubauten in Hetzendorf abgegeben. "Dabei haben wir uns unter anderem für eine Reduktion der Bauten im Bereich der Stachegasse 22-28 ausgesprochen", so Bezirksvorsteher Wilfried Zankl (SPÖ).
Nun liegt der Ball bei der zuständigen Magistratsabteilung, die sich mit den Einsprüchen befasst. Und Florian Fritze mit seinem Team hofft, dass er mit seiner Petition dazu beiträgt, dass Hetzendorf mit seinem Dorf-Charakter erhalten wird.
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