Sechs Wochen ohne Heimat
Gemeindebau: Nach Wasserrohrbruch stand Bewohnerin auf der Straße. Wiener Wohnen half nicht.
MEIDLING. Als Johanna Wolf im April in ihre Gemeindewohnung in der Schwenkgasse zurückkam, erlebte sie den Schock ihres Lebens. Schon im Treppenhaus stand alles unter Wasser.
„Nachbarn haben die Feuerwehr gerufen. Die Feuerwehrleute haben nur kurz ins Treppenhaus geschaut und sind wieder gefahren, ohne etwas zu machen“, berichtet sie. „Vier Stunden lang haben wir dann alles abgesaugt. Ich stand knöcheltief im Wasser“, so Wolf.
Kein Ersatz
Der Grund war ein geplatzter Schlauch im Badezimmer. Doch damit fing der Albtraum erst an: „Die Feuchtigkeit hat die Wände zum Schimmeln gebracht. Die Wohnung musste sechs Wochen lang austrocknen. Ich musste ausziehen, mir wurde aber kein Ersatz angeboten. Glücklicherweise hat mich eine Freundin aufgenommen.“
Bessere Beratung
Wolf wünscht sich von Wiener Wohnen eine bessere Beratung. „Es gibt nur eine Hotline. Der Zuständige hat hier nur einmal vorbeigeschaut. Es sollte eine Anlaufstelle für Krisensituationen geben.“
Markus Stradner von Wiener Wohnen berichtet, dass es seit März ein Kriseninterventionsteam gebe. „Dieses rückt aus, wenn unser Personal von der Hotline 05757575 das für nötig hält“, so Stradner. Der Mitarbeiter am Telefon habe die Situation bei Wolf aber falsch eingeschätzt, so Stradner.
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