Meidling
Absage für eine Ausweitung der Musikschule im Zwölften
In Meidling gibt es zu wenig Plätze für Musikschulen, sind sich die Bezirksparteien einig. Sie forderten vom zuständigen Stadtrat Christoph Wiederkehr (SPÖ) einen Ausbau. Doch dieser winkte ab.
WIEN/MEIDLING. Schon seit Zeiten von Mozart weiß man, dass Wien eine "Musik-Stadt" ist. Das zeigt sich bis heute, auch wenn die Rhytmen und Melodien anders sind als anno dazumal. Doch nicht nur Falco, auch der Liedermacher Georg Danzer, der in Gaudenzdorf aufgewachsen ist, erinnern daran. Sogar der Schock-Rocker Stefan Weber, der Gründer der Band Drahdiwaberl, erhielt einen Park in Meidling, der nach ihm benannt ist.
So wundert es nicht, dass die Meidlinger besonders darauf achten, dass die Musiktradition gerade im Bezirk weiter geführt wird. Immerhin gibt es in Meidling seit 2004 eine eigene Musikschule in der Arcade in der Meidlinger Hauptstraße.
254 Plätze zu wenig
Hier können Kinder vier instrumentale Hauptfächer und Gesang belegen. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, weitere Kurse zu besuchen. "Doch das ist immer noch zu wenig", so Bezirksrat Lorenz Mayer (ÖVP). "312 Kinder haben sich im vergangenen Jahr für einen Platz beworben, aber es standen nur 58 Ausbildungsplätze zur Verfügung."
In der Bezirksvertretung-Sitzung stellte er einen Antrag zur Aufstockung der Plätze. "Es darf nicht sein, dass Kinder aus einkommensschwachen Familien kein Instrument lernen können, weil es zu wenig Plätze gibt", so der Bezirkspolitiker. Sein Antrag wurde einstimmig angenommen und an den zuständigen Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) weitergeleitet.
"Es wird kontinuierlich ausgebaut"
Vor kurzem gab es eine Antwort, die den Bezirk enttäuschte: Wiederkehr verwies auf die Volksschulstandorte Bischoffgasse, Deckergasse, Karl-Löwe-Gasse und Rothenburggasse, die eine Singschule im Angebot hätten.
"Nach Maßgabe der budgetären Gesamtsituation wird kontinuierlich an einem Ausbau der Musikschul-Angebote gearbeitet", so Wiederkehr. "So werden bei der Entwicklung der neuen Bildungscampus-Projekte auch die Musikschulen räumlich integriert." Die jüngsten derartigen Projekte wären in der Attemsgasse im 22. Bezirk, in der Leopoldstadt sowie in den kommenden Jahren auch die Campusse in Favoriten und Floridsdorf.
Lorenz und Zankl zeigten sich über diese Antwort nicht begeistert: "Was nutzt einem Meidlinger Kind ein Schulplatz in der Donaustadt", so die beiden unisono. Aktuell gibt es jedenfalls keine Pläne das Musikschulangebot im Zwölften auszuweiten.
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