Meidling & Margareten
Gürtel als Radboulevard mit mehr Grün & Bim gefordert
Die Grünen wollen den Gaudenzdorfer und Margaretner Gürtel lebenswerter gestalten. Gefordert werden mehr Bäume und Grünflächen sowie die Belebung der Erdgeschossflächen und eine zusätzlichen Bim.
WIEN/MEIDLING/MARGARETEN. Der Gürtel ist derzeit nicht sehr attraktiv. Zwar gab es bereits einige Aktionen, um den Bereich von Gaudenzdorf und Margareten lebenswerter zu gestalten. Etwa durch eine Pflanzung eines kleinen Stadtwädlchens. Auch Kunstwerke im Stefan-Weber-Park sollen den Bereich aufwerten.
Wo heute tausende Autos fahren, war im 19. Jahrhundert eine breite Prachtstraße für die Arbeiterklasse geplant. Das erkennt man immer noch an zahlreichen Gemeindebauten wie etwa dem Reumannhof, der 1924 bis 1926 errichtet wurde. Ziel war es, gesunde und leistbare Wohnungen zur Verfügung zu stellen – und zahlreiche Kunstwerke finden sich in dem Komplex. Die Meidlinger Grünen setzen sich jetzt dafür ein, den Gürtel wieder den Menschen zurückzugeben.
Zwei Fahrspuren sind genug
"Die Neugestaltung des Gaudenzdorfer und Margaraetner Gürtels würde umfassende Verbesserungen für den Radverkehr, Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Wohnbevölkerung bringen", bezieht sich Tanja Grossauer-Ristl (Grüne) auf eine Studie der Grünen Bildungswerkstatt.
Die Experten Barabra Laa, Harald Frey und Benjamin Tschugg schlagen etwa vor, die Anzahl der Fahrspuren in beiden Richtungen auf zwei zu reduzieren. Weiters sollten anstatt der Parkstreifen je ein Ein-Richtungs-Radweg und verbreiterte Gehsteige eingerichtet werden. Dadurch könnte man mehr Grün pflanzen.
Zusätzliche Bim gefordert
Weiters regen die Experten an, die Straßenbahngleise zu begrünen. "Durch all diese Maßnahmen würden auch die Erdgeschosszonen belebter werden", ist sich Grossauer-Ristl sicher.
Auch einer zusätzliche Bim entlang des Gürtels kann die Bezirkspolitikerin einiges abgewinnen: "Eine Straßenbahnlinie, die über die Eichenstraße verläuft und an den Bahnhof Meidling anschließt, wäre ein sinnvoller Beitrag, um die U6 zu entlasten."
U5 bringe Entlastung
"Ich bin ein Freund von breiteren Gehsteigen", stimmt Bezirksvorsteher Wilfried Zankl (SPÖ) in diesem Punkt Grossauer-Ristl zu. Allerdings ist die Änderung der Gürtel-Spuren nur durch den Bund möglich, der für diese Straße zuständig ist.
Von der zusätzlichen Bim entlang des Gürtels bis zum Bahnhof hält Zankl nichts. Er verweist darauf, dass zurzeit die U5 ausgebaut wird, die ja bis zu Matzleinsdorf geführt wird. Diese würde in naher Zukunft eine große Entlastung bringen. Auch wäre es sicher schneller, mit der U6 zu fahren, als sieben Stationen mit der Bim zurückzulegen.
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