100 Kleingärtner fürchten um ihre Häuser
Altmannsdorfer Anger: Eine Bausperre verhindert, dass für die Zukunft geplant wird.
MEIDLING. Die Stadt Wien wächst schnell. Der Bedarf nach Wohnraum ist gegeben – und so wird vor allem im Süden Meidlings und in Liesing gebaut. "Wir bleiben dabei auf der Strecke", so Christine Anton Strasser.
Die Meidlingerin wohnt in der Kleingartenanlage Esparsette an der Grenze zu Liesing. "Vor 20 Jahren wurde uns zugesagt, dass wir den Grund kaufen dürfen", so Strasser. Aber während die angrenzenden Kleingartenanlagen in Eigentum übergingen, konnten die Bewohner in Esparsette nicht kaufen. "Und das obwohl wir auf eigene Kosten die Vermessungen durchgeführt haben", so Strasser.
Zukunft ist unsicher
Was sie besonders trifft: Sie kann nicht für die Zukunft planen. Sie könnte ja ihr Haus verlieren, fürchtet die Kleingärtnerin.
Grund für die Verzögerung sei die "dynamische Entwicklung Liesings", so aus dem Büro der Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. "Die Überarbeitung des Flächenwidmungs- und Bebaungssplans dieses Gebiet betreffen ist noch nicht abgeschlossen."
Das versteht Strasser nicht. Sie und 100 weitere Bewohner von Esparsette warten nun schon seit 20 Jahren darauf.
Furcht vor Verbauung
"Da wird eine Zwei-Klassen-Gesellschaft geschaffen", so ÖVP-Bezirksrat Ernst Zlabinger: "Die angrenzenden Kleingärtner konnten schon kaufen." So brachte er im Bezirk einen Antrag zur Aufhebung der Bausperre ein. Dieser wurde zwar einstimmig angenommen. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass das zuständige Magsitrat dem schnell nachkommt.
"Wir fürchten, dass hier Wohnhäuser oder Hochhäuser gebaut werden sollen", so Strasser. Sie kann sich nicht anders erklären, warum man den rund 100 betroffenen Kleingärntern entgegen kommt. Zwar war früher eine Durchzugsstraße eingeplant, aber "die Pläne sind schon verworfen worden und die Parzellen, die das betroffen hätte, wurden schon 2003 umgewidmet", so Strasser. "Ich kämpfe weiter um mein Haus."
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