Im Gumpoldskirchner Weingarten
Gemüse für Selbstversorger
BEZIRK MÖDLING. Umdenken ist wieder gefragt. Einen Schritt in Richtung biologische Ressourcennutzung ging die Marktgemeinde Gumpoldskirchen mit ihrem Gemüsegartenprojekt. Mittlerweile profitieren bereits 100 Hobbygärtner von dem ehemaligen brachliegenden Grundstück in den malerischen Weingärten. Workshops rund um das Thema Selbstversorgung und Vernetzung bietet der Verein „Regio Gumpi“ an.
Selbstversorgung
Von morgens bis abends herrscht rege Tätigkeit auf dem 1.200 m² großen Grundstück, das sich am Fuße der Weinberge befindet. Ob Paradeiser, Erbsen, Chili, Mangold, Ringelblumen oder Sonnenblumen – dem Fleiß und Ehrgeiz mancher Gumpoldskirchner Selbstversorger sind keine Grenzen gesetzt. Die Idee, aus dem brachliegenden Grundstück einen Gemeinschaftsgemüsegarten zu machen, kam von der ortsansässigen Heurigenwirtin Johanna Gebeshuber. „Mir liegt Gumpoldskirchen sehr am Herzen, und es freut mich sehr, dass es uns mit dem Gemeinschaftsprojekt gelungen ist, einen Zugang zu eigenem saisonalen und regionalen Gemüse zu schaffen, und dabei alle mit einzubeziehen“, erklärt die Winzerin, die dabei von Bürgermeister Ferdinand Köck tatkräftig unterstützt wird.
Um altes Wissen wieder auszugraben und dem Gemeinschaftsgarten eine rechtliche Grundlage zu verschaffen, wurde in diesem Zusammenhang der Verein „Regio Gumpi“ ins Leben gerufen, der Workshops rund um die Themenbereiche Selbstversorgung, natürliches und gesundes Leben den Hobbygärtnern anbietet. Im Vordergrund steht selbstverständlich auch der Gartenkurs von Klosterbauer Johannes Kleedorfer, der die Hobbygärtner in regelmäßigen Abständen unterrichtet.
Und damit nicht genug – „Regio Gumpi“ – setzt mit weiteren Veranstaltungen auf nachhaltige Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung. So werden die Vereinsmitglieder in die Kunst der Käsemachens eingeweiht, wie man Wintervorräte anlegt, oder lernen, wie man aus Lehm einen Ofen baut - sogar wie man ökologische Putzmittel erzeugt - ist im Weiterbildungsangebot von Vereinsobfrau Johanna Gebeshuber enthalten.
Der Gumpoldskirchner Bürgermeister Ferdinand Köck ist übrigens ein wichtiger Befürworter der nachhaltigen Ressourcennutzung: „Dieses Projekt hat sich auf vielerlei Art und Weise bewährt, unsere Selbstversorger haben einen anderen Zugang zur Natur, sie zeigen Respekt und entwickeln innovative Ideen.“ In Österreichs wahrscheinlich berühmtesten Winzerort wurden eigens auch Kräuter- und Blumenwiesen zur Artenvielfalt angelegt.
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