Graffiti: Gemeinde und Haus der Jugend setzen Projekt fort

- hochgeladen von Roland Weber
Kampf gegeg illegalle Sprayattacken
MÖDLING. Graffitis verursachen jährlich einen Schaden in Millionenhöhe. Die Sprayer hinterlassen ihre Kunstwerke und Unterschriften (Tags) an Hauswänden, S-Bahnen oder Brücken. Wir haben uns an die Fersen der Sprühdosen-Aktionisten im Bezirk Mödling geheftet.
Taten rückläufig
Im Bezirk Mödling wurden 2015 rund 1.000 Sachbeschädigungen zur Anzeige gebracht, ein relativ geringer Anteil, nämlich 50, betraf die Graffiti-Sprayer, wie BPK-Stv. Komandant Oliver Wilhelm bestätigt. Die Täter hinterlassen ihre Schriftzüge und Symbole an Hauswänden, Verkehrsschildern und öffentlichen Plätzen. Allerdings ist es so, dass man den Tätern oft nur schwer oder per Zufall auf die Spur kommt. "Hier sind wir auch auf die Wahrnehmungen der Bevölkerung angewiesen", so Wilhelm. Der Schaden für Betroffenen beträgt oft mehrere tausend Euro. "Erfreulich ist, dass die Vorfälle in den vergangenen fünf Jahren um 30% zurückgegangen sind", erzählt Wilhelm. Es ist auf jeden Fall eine Sachbeschädigung (siehe zur Sache).
Gemeinsame Sache
Die Statistik zeigt jedoch auch, dass die Aufklärungsquote gegenüber 2014 im vergangen Jahr von 13,6 % auf 16,2 % (+2,6%) gestiegen ist. Zuletzt konnte in Vösendorf ein Mann gefasst werden, der zwei Jahre lang in den Bezirken Mödling und Baden aktiv war.
Im Jahr 2015 hat die Gemeinde Mödling gemeinsam mit dem 'Haus der Jugend' und dem Wirtschaftshof ein Projekt ins Leben gerufen:
Unter Anleitung eines Künstlers wird nach Absprache mit der ÖBB eine Wand in Bahnhofsnähe gestaltet. "Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Sprayer-Aktionen unkontrolliert. Hier hatten die Jugendlichen erstmals die Gelegenheit sich künstlerisch einzubringen", so Abteilungsleiter Alexander Steppan. "Das Problem ist", so Steppan, "dass man die Farbe gerade bei Wänden kaum mehr herunterbekommt".
Auch Hannes Eidler, der Leiter vom 'Haus der Jugend' in Mödling, begrüßt die Initiative. "Die Gemeinde ist an uns herangetreten und hat angeboten im Rahmen eines Workshops eine Wand zu gestalten", so Eidler und er ergänzt: "Vor allem die Öffentlichkeit ist für einen Sprayer wichtig. Dadurch wird nicht nur den Sprayern öffentlicher Raum für ihre Kunst geboten, sondern auch das illegale Besprühen eingedämmt." Gemeinsam mit seinem Team Martina Lichtenauer und Dirk van Elst, organisiert er Workshops für Graffiti, der nächste folgt am 17. September.
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