Igel „Alaba“: Kindergartenkind als Retter
Beherztes Eingreifen Kindergartenkind rettete dem „Stachelritter“ das Leben.
VÖSENDORF. Im Zuge des Falls um den vom Wiener Tierschutzverein geretteten Igel „Alaba“ kamen nun die genauen Details des Rettungseinsatzes ans Licht. Das junge Igelmännchen, das sich in einem Fußballnetz verfangen hatte, verdankt seine Rettung den Kindern des Pfarrkindergartens Zirkelweg in Schwechat. Die Kinder spielten gerade im Garten, als plötzlich der fünfjährige Clemens K. seine Kindergartenpädagogin aufgeregt darüber informierte, dass sich im Fußballtor ein Tier verfangen habe. Die Pädagogin eilte mit zwei Assistentinnen sofort zu Hilfe, konnte den „Stachelritter“ aus dem Tor herausschneiden und alarmierte umgehend den Wiener Tierschutzverein. Wie bereits bekannt, wurde „Alaba“ danach von den WTV-Tierärztinnen zur Gänze von dem Netz befreit.
WTV lädt Kinder ein
Ohne das beherzte Einschreiten des jungen Clemens wäre der Igel vermutlich nicht so schnell oder vielleicht auch gar nicht entdeckt worden. „Clemens ist der Held des Tages. Der WTV möchte sich ganz herzlich bei ihm und dem gesamten Team des Kindergartens Zirkelweg für ihr beherztes Eingreifen bedanken. Zudem ist dieser Fall ein äußerst positives Beispiel dafür, dass Tierschutzarbeit bei Kindern wirkt, Früchte trägt und schon bei den jüngsten Menschen Sinn macht“, sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic. Als Dankeschön wurde die gesamte Kindergartengruppe bereits zu einem Besuch ins Tierschutzhaus des Wiener Tierschutzvereins nach Vösendorf eingeladen.
„Alaba“ wird indes nach wie vor im WTV umsorgt und wartet auf seinen baldigen Weg zurück in die Freiheit. "Wir rechnen damit, dass das Tier in rund 2 Wochen ausgewildert werden kann. je frührer das Tier in die Wildbahn zurückkehrt, desto besser ist es", so Oliver Bayer , Pressesprecher des Wiener Tierschutz Vereins in Vösendorf.
Herbstzeit ist Igelzeit
Gerade in den Herbstmonaten sind Igel vermehrt unterwegs und bereiten sich auf den Winterschlaf vor. Nicht selten lauern dabei für die Igel lebensbedrohliche Gefahren wie Sträuchernetze, Pools oder offene Schächte in den Gärten und Wohnanlagen der Menschen. Der WTV möchte die Bevölkerung in diesem Zusammenhang bitten, ganz besonders auf das Wohl der „Stachelritter“ zu achten. Als Kompetenzzentrum für Wildtiere aller Art beantwortet der WTV gerne sämtliche Anfragen rund um den Bau von sicheren Überwinterungsmöglichkeiten und zu igelfreundlicher Gartengestaltung. Sollte ein verletzter Igel gefunden werden, so kann dieser in einem gesicherten Behälter jederzeit ins Wiener Tierschutzhaus zur Behandlung gebracht werden.
Bei Unterkühlung ist es wichtig, die Tiere als Erste Hilfe-Maßnahme vorsichtig zu wärmen (z.B. mit einer Wärmeflasche). Auch Igelfutter, im Notfall auch Katzennahrung, kann den Tieren angeboten werden. Doch Vorsicht: Nicht jeder Igel braucht auch wirklich menschliche Hilfe. Ein offensichtlich unverletztes Tier, das einen gesunden Eindruck macht und um diese Jahreszeit mindestens 600-700 Gramm wiegt, sollte in Ruhe gelassen werden. Gut genährte Igel lassen sich zusätzlich an ihrer kugeligen Figur erkennen. Dünne oder abgemagerte Tiere erscheinen dagegen eher walzenförmig. Wenn allerdings bereits die Hüftknochen zu sehen sind, ist eindeutig Gefahr im Verzug und das Tier sollte umgehend ins Wiener Tierschutzhaus oder zum nächsten Tierarzt gebracht werden
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