Bezirk Mödling
"Lehrstellen gäbe es genug"
- Martin Fürndraht mit Mario Pulmann: Er war einst Lehrling und ist nun eine Stütze des Betriebs.
- hochgeladen von Rainer Hirss
BEZIRK MÖDLING. "Lehrstellen gibt es genug im Bezirk, was momentan fehlt, sind ausreichend qualifizierte Lehrlinge", fasst Martin Fürndraht, Mödlings Bezirksobmann der Wirtschaftskammer die aktuellen Herausforderungen zusammen, ein Thema, das er auch als Chef der familieneigenen Schlosserei zur Genüge kennt.
Fachkräfte immer gefragt
Das Image der Lehre hat sich in den letzten Jahren eindeutig verbessert: "Es hat ein Umdenken stattgefunden, auch weil mittlerweile vielen klar geworden ist, dass es auch für Akademiker nicht so viele passende Jobs gibt, wie man vielleicht meinen möchte", so Fürndraht. Die Firmen hätten aber dennoch oft Schwierigkeiten, offene Lehrstellen zu besetzen. Fürndraht sieht hier auch die Schulausbildung in der Pflicht: "Die Schulen sind auch gefordert, dass die Schüler nach der 9. Schulstufe so weit sind, die nötigen Anforderungen zu erfüllen." Dann stünde einer weiteren Ausbildung mit guten Verdienstchancen schon in jungen Jahren wenig im Wege: "Der alte Spruch 'Handwerk hat goldenen Boden' hat nachwievor Gültigkeit, Fachkräfte sind auch in der heutigen Zeit sehr gefragt."
Video: Drei Fragen an Martin Fürndraht
Lehre nach Matura
Ein österreichisches Erfolgsmodell in Sachen Lehre ist das duale System aus Lehre und Matura. Doch auch die Möglichkeit, nach der Matura in die Lehre einzusteigen hat Vorteile, für die Lehrlinge ebenso wie für die Unternehmen: "Das Modell Lehre nach Matura ist auch deshalb interessant, weil junge Menschen im Maturanten-Alter schon eher wissen, wohin die berufliche Reise gehen soll. Die Firmen wiederum profitieren davon, dass 18-Jährige in gewissen Bereichen schon ganz andere Fertigkeiten und ein anderes Auftreten haben. Das Modell ist deshalb sicher auch für Berufe mit viel direktem Kundenkontakt sehr interessant." Insgesamt sei die Lehrlingsausbildung auch das ideale Mittel, um dem Facharbeitermangel beizukommen, weiß Fürndraht aus erster Hand: "Firmen können so ihre zukünftigen Arbeitskräfte genau so ausbilden, wie es für die Bedürfnisse des Betriebes passt."
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