Bezirk Mödling
Mit vereinten Kräften für die Ukraine
BEZIRK MÖDLING. Nach der spontanen Aktion im Dezember, Aggregate für die von Krieg und Zerstörung so betroffenen Menschen in der Ukraine aufzutreiben, haben sich Laxenburgs Bürgermeister David Berl und Wr. Neudorfs Ortschef Herbert Janschka jetzt mit den anderen Gemeindevertreterinnen und -vertretern zusammengeschlossen, um weitere Hilfe besser bündeln zu können.
„Wir haben uns gesagt, wer, wenn nicht wir aus dem Speckgürtel, können hier noch ein wenig mehr helfen“, eröffnete Bürgermeister David Berl den Nachmittag in Laxenburg, an dem viele Vertreter aus den größten Gemeinden des Bezirks angereist sind, um gemeinsam zu beraten, wie man Amtskollegen in der Ukraine gezielt unterstützen könnte. „Unsere vier Aggregate gelangten direkt nach Solotschiw, das ist eine Kleinstadt mit ungefähr 10.000 Einwohnern“, erzählte David Berl den Anwesenden, eine Kleinstadt, die auch noch zweieinhalb tausend Binnenflüchtlinge aufgenommen hätte. Dort würden die Aggregate derzeit für Wärmeräume und medizinische Einsätze verwendet werden.
Aggregate rasch vor Ort
Auch der ukrainische Botschafter Vasyl Khymynets ist an diesem Nachmittag extra nach Laxenburg gekommen, um den anwesenden Bürgermeistern und Landesrat Martin Eichtinger persönlich für ihren Einsatz zu danken und Gemeinden, wie Vösendorf, vertreten durch Bürgermeister Hannes Koza, und deren Engagement in den letzten Monaten besonders zu würdigen. „Was trotz des Krieges auch funktioniert, ist die Post“, berichtet Botschafter Khymynets vom erfolgreichen Weitertransport in die Ukraine. „Der Bürgermeister in Solotschiw war sofort bereit, für Ihre Aggregate 900 Kilometer an die Grenze zu fahren. Aber die Post hat funktioniert, die Aggregate waren am nächsten Tag schon vor Ort.“ Jetzt wäre man auf der Suche nach technischen Gerätschaften, nach Müllfahrzeugen, noch funktionsfähigen Baggern, Löschfahrzeugen oder Ähnlichem. „Helfen kann man mit vielen Dingen, die im kommunalen Alltag wichtig sind“, so Dr. Vasyl Khymynets, „aber das wissen Sie am besten.“
„Wir sind sehr glücklich, dass soviel auf Gemeindeebene gemacht wird“, zeigt sich Landerat Martin Eichtinger begeistert. Vieles laufe nach fast einem Jahr Krieg schon fast routiniert über den Katastrophenmechanismus der Europäischen Union, der immer besser werde. „Aber die Gemeindeebene ist eine tolle zusätzliche Komponente und wichtige Dinge, wie die Integration von landesweit 3.100 Kinder in den Volksschulen oder 620 in Kindergärten und Tagesstätten, das habt ihr geschafft und niemand sonst!“
Um die Kräfte zusammenzufassen und auch einzelne Gemeinden nicht zu überfordern, wurde danach noch weiterdiskutiert und ein Entschluss gefasst, der ebenfalls trotz des Krieges funktioniert: Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene. Man wird versuchen, im Bezirk künftig gemeinsam den Menschen in der Ukraine helfen.
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