Stadttheater Mödling
Mögliches ermöglichen
BEZIRK MÖDLING. „Unter welchen Maßnahmen kann Kunst und Kultur stattfinden,“ stellte Bürgermeister Hans Stefan Hintner die Frage anlässlich der Pressekonferenz des Mödlinger Stadttheaters. Die Gemeinde sei bemüht die Hardware für Aufführungen zur Verfügung zu stellen und mögliches auch zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wird das Stadttheater soweit umgebaut, dass die nötigen Schutzmaßnahen eingehalten werden und wenig an Sitzplatzkapazität wegfällt. „Die Aufführungen des Theaters im Bunker haben gezeigt, wie und was möglich ist,“ so Hintner. So werden die Sitzplätze von 240 auf 160 Personen reduziert, mit einem zweifachen Abstand zwischen den Reihen und Plexiglas-Scheiben auf den freigelassenen Sitzen.
„Coronabedingt wurde das Budget für das Stadttheater erhöht und sämtliche nötigen Maßnahmen in die Tat umgesetzt,“ so Kulturstadtrat Stephan Schimanowa und weiter „auch die Aufführungen im Bunker wurden vorbildhaft abgehalten, es gibt keinen einzigen Ansteckungsfall.“
Stolz erklärte Stadttheaterdirektor Bruno Max: „Wir wurden von der AUVA zu Niederösterreichs bestgeprüftesten Betrieb erklärt.“ Die 2600 besorgten Masken für den Bunker, Tests für 53 Menschen nicht zuletzt bereit gestellte Desinfektionsmittel bedeuteten einen enormen Mehraufwand. „Ein weiterer Lockdown wäre auch nicht finanzierbar,“ weiß Max.
Das Bedürfnis nach Kultur sei jedoch weiterhin gegeben und es wäre nun wichtig „Vertrauen und Normalität“ aufzubauen. Viele der Abonnenten wollten ihr Geld nicht zurück, zusätzlich wurde dem Stadttheater von etlichen Personen Coronaunterstützungen überwiesen. „Einerseits ist es wichtig, den Menschen die Angst zu nehmen und sie zu motivieren wieder rauszugehen. Andererseits ist das Theater ein sicherer Ort als das Wirtshaus,“ so der Intendant.
Neuer Spielplan
Der Spielplan der Saison 2020/2021 bietet neun Premieren und ein Special ab Herbst. Stücke wie Johann Nepomuk Nestroys ‚Umsonst‘ oder Arthur Miller ‚Tod eines Handlungsreisenden‘ beschäftigen sich durch die Existenzängste der Protagonisten in übertragener Weise mit der Pandemie. Ebenso wurde ‚One Flea Spare-Nur eine Laus‘ von Naomi Wallace in das Programm aufgenommen. Ein Stück, das sich mit der Pest auseinandersetzt und ins Repertoire der Comédie Francaise aufgenommen wurde. Der Start in die Saison erfolgt mit dem von H. C. Artmann bearbeiteten Kleist-Stück ‚Der zerbrochene Krug‘ am 10. Oktober, es folgen die melancholische Geschichte ‚Betrogen‘ von Harold Pinter oder auch ‚Revanche-Mord mit kleinen Fehlern‘ (im Original Sleuth) von Anthony Shaffer.
„Als Special spielen wir ‚Heute Abend: Lola Blau‘, darüber hinaus gibt es jedes Mont den Filmclub Capitolino, das Silvesterkonzert des MSO. Auch freuen wir uns erneut Gastgeber des Philharmonia-Zyklus zu sein“, so Max. Den Saisonabschluss bringt ab 12. Juni 2021 das Drama ‚Hochzeit‘ von Elias Canetti, welches nach 30 Jahren wieder in Österreich aufgeführt wird.
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