Serie 'Mein Fluss'
Naturschützer mit Angelroute

Foto: Hirss

BEZIRK MÖDLING. Der Mensch hat in der Natur seine Spuren hinterlassen, das gilt auch für den Fischbestand, dem die Regulierung der Flüsse zugesetzt hat. "Selbst in optisch noch natürlich wirkenden Fließgewässern sind gut 90 % der natürlichen Fischbestände verschwunden", weiß Helmut Belanyecz, Präsident des Umweltverbands ÖKF FishLife, der eine Lanze für die Angler bricht: "Zum Glück gibt es in Österreich über 200.000 aktive Freizeitfischer, die in über 500 Fischereivereinen organisiert sind. Und die Vereine kaufen in der Aquakultur Fische und setzen diese in den vielen denaturierten Gewässern ein. Nur dadurch sind noch Fischbestände vorhanden. Eine zweite wichtige Aufgabe der Fischer sind laufende Revitalisierungsarbeiten an den Gewässern. Dafür nehmen die Fischer laufend große Geldbeträge in die Hand, und häufig arbeiten sie auch selbst mit."

Fische in der Liesing

Dass diese Freiwilligen allein es allerdings nicht schaffen können, die Flüsse samt Fischbestand in ihren natürliche Zustand zurück zu versetzen, zeige sich auch am Beispiel der Liesing: "Im Westen, im Wienerwald und am Rande von Wien, ist das Fischwasser sogar ein Forellenwasser. Aber im Stadtgebiet ist dieser Wasserlauf hart verbaut. Der Grund ist betoniert, auch die Ufer bestehen aus einbetonierten flachen Steinen. Eine für Wasserlebewesen absolut lebensfeindliche Umgebung", so Belanyecz. Und doch zeige sich auch hier die Widerstandsfähigkeit der Fische: "Trotz allem steigen von der Schwechat Fische in die Liesing auf. Im Frühjahr wollen sie ablaichen, das heißt, sie wollen die Eier in kleinen natürlichen Bächen ablegen. So ziehen sie von der Donau in die Schwechat und von dort in die Liesing. Im 23. Bezirk gibt es einige tiefere betonierte Gumpen. Und dort sieht man manchmal dichtgedrängt Fische aller Größen, bis zu einem Kilo und auch darüber. Hauptsächlich sind das Aiteln (lateinisch Squalius cephalus), aber auch Forellen. Außerdem sah ich manchmal auch Hasel (Leuciscus leuciscus) und Gründlingsarten (Gobio-Arten)", kann der Experte berichten. "Leider kann keiner dieser Fische in der Liesing erfolgreich ablaichen", bedauert Belanyecz: "Am glatten Steinboden werden die Eier weggeschwemmt. Völlig unnötig hat man seinerzeit bei den Regulierungsarbeiten hohe senkrechte Wasserabstürze eingebaut. Wären das flach verlaufende Fischaufstiege, dann könnten die Donaufische bis in den natürlichen Teil im Wienerwald wandern und dort auf Schotter ablaichen. Von dort könnten dann später die Jungfische in die Donau zurückkehren." Mit der Politik geht der ÖKF Fishlife-Präsident dabei hart ins Gericht: "Ich habe das mehrfach in der Biodiversitätskommission des zuständigen Bundesministeriums für Landwirtschaft vorgebracht. Aber dafür will man kein Geld in die Hand nehmen. Der offizielle Naturschutz endet bei uns an der Wasseroberfläche."

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