TSV Mödling

Verein im unermüdlichen Einsatz für viele Streunerkatzen

Streunende Katzen vermehren sich explosionsartig und geben dabei auch ihre Krankheiten weiter. Der TSV Mödling kümmert sich um die Streuner in der Region.

BEZIRK MÖDLING. "Allein im letzten Jahr waren es sicher über 100 Streunerkatzen, die wir eingefangen haben", erzählt Sabrina Herrele. Sie ist Obfrau des Mödlinger Tierschutzvereins, der sich in der ganzen Region um herrenlose Katzen kümmert. Ein Kernteam aus zehn ehrenamtlichen Helferinnen ist dabei im Einsatz, um Streunerkatzen zu fangen, und durch Kastration deren unkontrollierte Vermehrung zu verhindern.

"Auch bei uns in der Gegend gibt es sehr viele Streuner. Der Ursprung des Problems ist, dass es zwar eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen gibt, viele Leute aber vor allem ihre Kater nach draußen schicken, ohne sich daran zu halten", so Herrele. Die streunenden Katzen leiden unter der fehlenden medizinischen Versorgung, Unterernährung und Kälte, dementsprechend ist ihre Lebenserwartung nur gering. Da sie sich dennoch stark vermehren, geben sie ihre Schwäche sowie Krankheiten und Infektionen an die nächste Generation weiter.

Darum betreibt der TSV Mödling regelmäßig 4-5 Futterstellen, die täglich betreut werden. Kann ein Tier auf diese Weise eingefangen werden, wird es zum Tierarzt gebracht und kastriert. Erwachsene Katzen werden danach wieder freigesetzt, da sie in der Regel nicht mehr sozialisiert werden können. "Babykatzen werden nicht gleich kastriert, sondern kommen zu von uns organisierten privaten Pflegestellen und werden dort so gut es geht sozialisiert. Für diese Katzen suchen wir dann, wenn die Zeit reif ist, nach strengen Vergabekriterien ein gutes Zuhause."

Oft gilt es auch sehr viele Plätze auf einmal zu finden, wie Herrele aus der Praxis berichtet: "Vor einiger Zeit wurden wir nach Guntramsdorf gerufen, weil eine Dame eine Katze mit einigen Babys gesehen hat. Es hat sich dann herausgestellt, dass in einem Gebäude in der Nähe 42 Katzen waren, davon 35 Babys. Im Laufe von zwei Monaten konnten wir sie alle fangen, mussten dafür aber praktisch den ganzen Tag in der Nähe vor Ort sein".

Hohe Kosten

Weil die Kastration der herrenlosen Tiere mit hohen Kosten verbunden ist (ca. 350 Euro muss der Verein dafür aufwenden, nur einen Teil davon deckt die Vergabegebühr bei Jungtieren) haben sich zahlreiche Vereine in ganz Niederösterreich zusammengetan und gemeinsam mit dem Land NÖ ein Kastrationsprojekt auf die Beine gestellt. Im Rahmen dessen übernimmt das Land 2⁄3 der Kastrationskosten bei kooperierenden Tierärzten, 1⁄3 übernehmen die Gemeinden. Hier sieht Herrele aber noch Verbesserungsbedarf: "Leider machen im Bezirk Mödling nicht alle Gemeinden mit. Anders ist es etwa im Bezirk Bruck/Leitha, wo alle Gemeinden mit an Bord sind."

Flohmarkt

Um die Kosten für die Tierschutzarbeit stemmen zu können, ist man einerseits auf Spenden angewiesen, andererseits stellt der 3-mal jährlich stattfindende Flohmarkt des Tierschutzvereins eine Haupteinnahmequelle dar. Dabei gibt es stets eine große Auswahl für Schnäppchenjäger (von Büchern über Sport- und Dekoartikel und Spielzeug bis zu Tierbedarf), sämtliche Einnahmen kommen der Tierschutzarbeit zugute.

Der nächste Termin ist am kommenden Wochenende im Volksheim Wiener Neudorf:
Freitag, 28. März, 9 bis 18 Uhr
Samstag, 29. März, 9 bis 18 Uhr
Sonntag, 30. März, 9 bis 13 Uhr

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