Bezirk Mödling
"Wer das Klima schützt, der schützt auch unsere Böden"

Auf Regenperioden folgt oft lange Hitze: Vergangenen Sommer etwa ließen die Sojabohnen lange auf sich warten. | Foto: Hirss/Archiv
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  • Auf Regenperioden folgt oft lange Hitze: Vergangenen Sommer etwa ließen die Sojabohnen lange auf sich warten.
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BEZIRK MÖDLING. Johann Tröber, Landwirt in Vösendorf und Obmann der Bezirksbauernkammer, erklärt im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN wie es um die landwirtschaftlichen Böden in der Region steht, was vom Klimawandel zu erwarten ist und wie Landwirte auf diesen reagieren.

Wie "geht" es dem Boden in unserer Region, wie ist sein Zustand im Hinblick auf die landwirtschaftliche Nutzung?
Bei umsichtiger Betriebsführung sprich Fruchtwechsel zwischen Getreide und Blattfrüchten (Zuckerrübe, Sojabohne, Sonnenblume etc.) kommt es zu keinen negativen Einflüssen auf die Böden. Im Vergleich zu früher sind die Erträge eher gestiegen. Dies ist aber auf die angepassten Pflanzenschutzmittel zurückzuführen die gemeinsam mit der Sortenwahl in vielen Bereichen zu einer Ertragssteigerung geführt haben. Aber auch eine schonende Bodenbearbeitung ist wichtig, um die Böden gesund zu erhalten.

Wir sehr setzen die "Wetterkapriolen" in Zeiten des Klimawandels dem Boden zu?
Natürlich leiden der Boden und seine Kleinstlebewesen unter Hitze und Trockenheit. Wenn auf stark ausgetrockneten Boden ein Gewitterregen kommt, kann der Boden diese großen Wassermassen nicht aufnehmen und es kommt speziell in Hanglagen zu einem oberflächlichen Abfluss des dringend benötigten Wassers. Es eine Tatsache, daß die sprichwörtlichen Landregen (mäßiger Regen über einige Tage) weniger werden, und die Starkregen eher zunehmen. Oder aber wie heuer von Jänner bis Mitte April der Regen nahezu ganz ausbleibt.

Wird sich die Art des Anbaus, also was angebaut werden kann, in unserer Region mit dem Klimawandel ändern?
In erster Linie sind die Pflanzenzüchter gefordert, Sorten zu züchten, die mit den geänderten Witterungsverhältnissen besser zurecht kommen. Auch wir Landwirte müssen darauf achten, an den Standort angepasste Kulturen zu säen. Viele Feldfrüchte können aber ohne künstliche Bewässerung nicht wirtschaftlich kultiviert werden, speziell im Gemüsebau. Ob wir einmal klassische Südfrüchte anbauen kann ich nicht einschätzen. Derzeit scheitert dies an den immer wieder auftretenden Spätfrösten.

Was tun Landwirte um den Boden zu schützen und "gesund" und ertragreich zu halten, was können wir alle tun?
Um der zunehmenden Hitze leichter stand zu halten wird versucht, die Böden mit diversen Zwischenfrüchten speziell im Sommer und im Herbst vor intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen. Oft bleiben diese Pflanzen über den Winter stehen und werden erst im Frühjahr seicht eingearbeitet. Diese Zwischenfrüchte helfen beim Humusaufbau, binden die Nährstoffe im Boden und geben diese dann an die folgende Hauptkultur ab. Die wichtigste Maßnahme ist wohl, den Klimawandel zu verlangsamen und auf keinen Fall zu ignorieren. Außerdem müssen wir den Bodenverbrauch und die dauerhafte Versiegelung durch viele Straßen und Großbauten überdenken. Zubetonierte Flächen erwärmen sich viel stärker und der anfallende Niederschlag wird meist rasch über Kanäle abgeleitet.

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