Neue Koalition in Mödling
"Aufbruchsstimmung ist weiterhin groß"

Seit April im Amt: Mödlings Bürgermeisterin Silvia Drechsler (SPÖ) und Vizebürgermeister Rainer Praschak (Grüne). | Foto: Hirss
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Silvia Drechsler (SPÖ) ist die erste Bürgermeisterin Mödlings – 2027 folgt Rainer Praschak (Grüne). Die „Zukunftskoalition“ spricht über Aufbruchsstimmung, Sparkurs, Bürgerbeteiligung und Pläne für die Stadt.

BEZIRK MÖDLING. Bald sind 100 Tage seit dem historischen Wechsel an der Spitze der Stadtregierung vergangen – erstmals steht mit Silvia Drechsler eine Frau als Bürgermeisterin an der Spitze der Bezirkshauptstadt, erstmals regiert in Mödling eine rot-grüne Koalition.

„Es ist ein spürbarer Änderungswunsch da“, sagt Silvia Drechsler über ihre ersten 100 Tage als im Amt und berichtet von "großer Aufbruchstimmung bei allen Terminen. Die Leute kommen mit einer positiven Stimmung auf einen zu, weil sie mitkriegen, man will gemeinsam für Mödling etwas erreichen.“ Auch Vizebürgermeister Rainer Praschak spürt die Veränderung: „Am Weg durch die Stadt wird man angesprochen, mit Glückwünschen. Viele kommen mit Ideen auf uns zu.“

Sparkurs

Was genau in den kommenden Monaten und Jahren umgesetzt werden kann, ist freilich auch eine Frage der Finanzen, Mödling muss so wie praktisch alle Gemeinden sparen. Die Prüfung des Landes läuft aktuell, zudem arbeitet man eng mit dem KDZ (Kommunalwissenschaftliches Dokumentationszentrum) zusammen. Ein Konsolidierungsplan ist in Arbeit – die Zielvorgabe: rund acht Millionen Euro jährlich im operativen Bereich einsparen.

„Es gibt keine Denkverbote“, sagt Praschak zur laufenden Überprüfung aller Ausgaben. „Es werden aber sicher Dinge sein, die wir alle spüren werden.“ Parallel dazu wird auch die Einnahmenseite überarbeitet – viele Gebühren seien seit Jahren unverändert, sagt Drechsler. Sie betont: „Wir möchten auch eine Verwaltungsreform durchführen.“

Erst Frau als Mödlinger Ortschefin: Silvia Drechsler. | Foto: Hirss
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Dabei sei die Einbindung der Mitarbeiter zentral: „Da gab es viele Vorschläge der Personalvertretung. Es gibt Bereiche, wo wir der Privatwirtschaft hinterher hinken“, erklärt Drechsler. Und: Auch bei Leistungen wie Reinigung oder Veranstaltungen müsse man prüfen, ob alles in der bisherigen Form aufrechterhalten werden könne.

Bürgerbeteiligung

Neben der Konsolidierung wollen SPÖ und Grüne vor allem den Dialog mit der Bevölkerung stärken. „Wir wollen einen Umgang auf Augenhöhe mit unseren Bürgern“, sagt Praschak. Neben persönlichen Sprechstunden ist für Herbst ein sogenannter Zukunftsrat geplant: Eine per Los besetzte Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern, die unter fachlicher Begleitung über stadtpolitische Themen diskutieren und Ideen einbringen soll.

„Da kann es um Mobilität, Stadtentwicklung oder ganz allgemeine Fragen gehen, wo der Schuh drückt“, erklärt Praschak. Das Thema Mobilität stehe jedenfalls ganz oben auf der Agenda, dies soll aber im Zusammenhang mit der Lebensqualität aller Mödlinger und auch dem Klimathema gedacht werden: „Mehr Grün und Schatten in die Stadt bringen ist ein wichtiges Ziel“, so Praschak, und Drechsler ergänzt: "Wir wollen weiterhin die Stadt der kurzen Wege sein, die es den Leuten auf positive Weise ermöglicht, das Auto stehen zu lassen. Klar ist aber auch, dass auch jene die nicht so mobil sind, nicht vergessen werden dürfen."

Stadt und Stadtteile stärken

Ein Beispiel für gezielte Stadtteilarbeit ist die Schöffelstadt, wo es aktuell viele Überlegungen zur künftigen Nutzung des Herz-Jesu-Areals (noch steht nicht endgültig fest, wie es mit der dortigen Pfarrgemeinde weitergehen soll) gibt. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern wurden dort Ideen entwickelt – etwa zur Errichtung eines Primärversorgungszentrums in Nähe zum Landesklinikum. Auch der Wunsch nach verbesserter Infrastruktur ist laut geworden.

Wechselt 2027 in das Amt des Bürgermeisters: Rainer Praschak. | Foto: Hirss
  • Wechselt 2027 in das Amt des Bürgermeisters: Rainer Praschak.
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"Wir haben uns ja auch dazu bekannt, Bürgerservicestellen in anderen Stadtteilen zu haben, das wäre in der Schöffelstadt dringend nötig", betont Drechsler und Vize Praschak streicht den Bedarf des Stadtteils an "neuen Orten mit Aufenthaltsqualität" hervor.

Zur Stärkung der Stadtfinanzen ist auch nach wie vor eine Zweitwohnsitzerabgabe Ziel der Koalition, hier hat das Land aber die rechtlichen Rahmenbedingungen noch nicht geschaffen. „Wir wollen daher mit einer Imagekampagne Zweitwohnsitzer motivieren, sich zu Mödling zu bekennen“, sagt Drechsler. Und auch die Standortpolitik soll gestärkt werden: „Wir befinden uns im Wettbewerb mit anderen Städten – etwa bei der Ansiedlung von Betrieben und Geschäften“, so Praschak. 

Politik als Partnerschaft

Und wie funktioniert die geteilte Verantwortung an der Spitze der Stadt? Immerhin soll 2027 Drechsler an Praschak übergeben. Für beide ist klar: Das Modell funktioniert.

„Es wurde intern gleich angenommen“, sagt Drechsler. „Das Vertrauen ist groß.“ Auch Praschak betont: „Ich empfinde das wirklich als Partnerschaft – Kommunikation und Beziehungsarbeit sind arbeitsintensiv, aber wie ich glaube, für die Stadt lohnend.“ Und obwohl die Rollen klar verteilt seien, wolle man die Parteigrenzen nicht zu stark betonen: „Wir möchten gemeinsam an Mödling arbeiten, unabhängig von Ideologien.“

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