Bezirk Mödling
David Loretto ist neuer SPÖ-Bezirksvorsitzender
Übergabe des Bezirksvorsitzes: David Loretto bei Bezirkskonferenz mit 98% als Nachfolger von Hannes Weninger gewählt.
BEZIRK MÖDLING. Rund 200 Mitglieder kamen zur Bezirkskonferenz der Mödlinger SPÖ in die Biedermannsdorfer Jubiläumshalle. Zuerst erfolgte die Verabschiedung von Hannes Weninger nach 25 Jahren aus der Funktion des Parteivorsitzenden, dann die Wahl seines Nachfolgers David Loretto, der mit über 98% der Stimmen den von Weninger gewünschten Generationenwechsel einläutete, und von seinem Vorgänger symbolisch einen roten Staffelstab überreicht bekam.
Bezirk mit unzähligen Chancen
Loretto umriss vor den Delegierten seine Prioritäten und worauf sich die SPÖ im Bezirk politisch konzentrieren werde: „Mödling ist ein großartiger Bezirk mit unzähligen Chancen, Wirtschaftskraft, Arbeitsplätzen, Innovation, aber auch Natur und Kultur sind fixe Größen, auf die wir schauen müssen, denn diese Lebensqualität erhält und verbessert sich nicht von allein. Die Politik hat in allen Belangen einen wesentlichen Beitrag zu leisten und es macht mich stolz, hier im Bezirk an der Spitze jener Bewegung stehen zu dürfen, die in allen gesellschaftlichen Bereichen zuhause ist.“
Zudem spricht sich Loretto dafür aus, bestehende Systeme zu hinterfragen und neu zu denken: Das Gesundheitssystem, etwa die Wartezeiten bei Ärzten oder die Versorgung im Bezirk mit nur zwei Kinderärzten, die einen Kassenvertrag haben, sei desaströs. Auch die Infrastruktur werde den Anforderungen bei Weitem nicht gerecht. Seit Jahren werde vom „Radhighway“ an der Südbahn geredet, doch das sei immer noch Zukunftsmusik. „In einem der reichsten Bezirke Österreichs ist es nicht möglich, mit dem Fahrrad sicher zur SCS zu gelangen. Als Gemeinderat in Guntramsdorf habe ich hier in Kooperation mit Nachbargemeinden schon einiges vorantreiben können. Als überregionale Instanz ist aber vor allem das Land gefordert, hier auf das Gaspedal zu treten und endlich das ‚Kastldenken‘ abzustreifen“, stellt Loretto klar.
Ein weiteres wesentliches Thema im Bezirk macht er im Bereich des leistbaren Wohnens aus:
„Es darf nicht zugeschaut werden, wenn junge Menschen aus ihren Heimatgemeinden wegziehen müssen, weil keine günstigen Wohnungen vorhanden sind. Ideen, wie die Privatisierung gemeinnütziger Wohnbauten kann nur ein schlechter Witz sein. Verteilungsgerechtigkeit darf kein Schlagwort bleiben, sondern muss Wirklichkeit werden.“
Besonders am Herzen liegt dem Neo-Vorsitzeden die aktive Beteiligung an Politik in allen Bereichen der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Jungen, jene die gerade Kinder großziehen und mitten im Berufsleben stehen, wie auch die ältere Generation seien hier adressiert. „Im Zentrum meines persönlichen Handelns wird das aktive Mitmachen möglichst vieler Menschen stehen – denn das ist Demokratie. Nicht Raunzen und verdrossen das Feld Autoritäten überlassen, sondern aktiv teilnehmen“, so der 44-jährige Jurist und Familienvater.
Langweilig wird wohl weder dem alten noch dem neuen Bezirksparteivorsitzenden. Die gewonnene Zeit wird Weninger voll und ganz in seine Funktion als Klubobmann investieren. „Niederösterreich ist groß und die politischen Herausforderungen im Superwahljahr 2024 enorm“, so Weninger.
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