Konflikt um Betriebsgebiet Achau/Biedermannsdorf:
Es wird eng im Süden von Wien
BEZIRK MÖDLING. Ein Betriebsgebiet in Achau vor der Grenze zu Biedermannsdorf sorgt für Unmut.
Denn die Bevölkerung von Biedermannsdorf, das selbst bereits zwei Betriebsgebiete hat, ist mit Verkehr und Feinstaub belastet. Die Gemeinde lukriert jedoch auch satte Kommunalsteuereinnahmen. Das will auch Achau - und hat schon vor Jahren ein eigenes Betriebsgebiet gewidmet, das jetzt durch die Firma Sochor besiedelt wird. Das besorgt die Biedermannsdorfer nun.
"Stop den Belastungen!"
"Wir haben nichts dagegen, wenn auch Achau ein Betriebsgebiet hat und Kommunalsteuer lukriert. Wenn das Gebiet aber direkt vor unserer Gemeindegrenze liegt und unsere Bevölkerung noch zusätzlich belastet wird, dann müssen wir aufschreien", sagt Simone Jagl von den Grünen. Sie wohnt selbst direkt an der B11 und weiß: "Schon jetzt bricht hier der Verkehr regelmäßig zusammen. Zusätzliche 120 Lkw am Tag werden hier nun Richtung Achauer Betriebsgebiet fahren. Das geht sich nicht mehr aus. Ich verstehe nicht, wie die BH ein solches Projekt bewilligen konnte." Für diese Einwände hat der Bürgermeister von Achau, Johannes Würstl (Bürgerliste Achau BLA), nur teilweise Verständnis. "Auch wir in Achau leiden am Verkehr, den fremde Betriebsgebiete generieren."
Ja zu überörtlichen Regeln
Die Geschichte zeigt beispielhaft, wie eng es südlich von Wien bereits wird und welche Konflikte daraus entstehen können. "Das mindeste, was Gemeinden tun können, ist die Ansiedlung von umweltverträglichen Betrieben", fasst Simone Jagl zusammen. "Die Raumplanung muss aber in Zukunft überörtlich entschieden werden, damit nicht jede Gemeinde die Äcker vor ihrer Haustür zubetoniert." Hier bekommt sie auch von Bgm. Würstl recht: "Überörtliche Planung? Dafür bin ich auch. Es müssten dann aber auch die betreffenden Finanzen überörtlich geregelt werden."
Weiters wäre vor Errichtung eines neuen Betriebsgebietes die Auffüllung von Leerständen in bestehenden nötig, so Jagl.
Eco Plus: "IZ NÖ Süd ist voll"
Im nahen IZ NÖ Süd (Wirtschaftspark der Eco Plus mit 380 Unternehmen und über 11.000 Beschäftigten) sind laut Sprecher Markus Steinmaßl derzeit keine Flächen zum Verkauf, die Leerstandsrate bei den Mietobjekten betrage lediglich 3 Prozent.
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