Interview mit Franz Viehböck - im Gespräch mit dem "Austronauten" der in Mödling die Schule besuchte. Tipp: Video auf YouTube🎬
Der erste Österreicher im Weltall

"Österreich im All". Die Raumstation MiR (mittlerweile kontrolliert abgestürzt) und Franz Viehböck in der Kapsel (Bildgestaltung: Steinriegler)
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  • "Österreich im All". Die Raumstation MiR (mittlerweile kontrolliert abgestürzt) und Franz Viehböck in der Kapsel (Bildgestaltung: Steinriegler)
  • hochgeladen von Philipp Steinriegler

"Das Weltall - unendliche Weiten, wir schreiben das Jahr 1991..."

Wenn man die Zeilen der Überschrift liest werden sich nicht nur eingefleischte Science Fiction Fans sich an "Star Trek" bzw. "Raumschiff Enterprise" erinnern, sondern sicherlich viele andere auch.

Doch die Sätze passen auch zur Realität - und zwar zur österreichischen, genauer gesagt, zur vergangenen österreichischen Realität.

Realität die für den jetzigen Berndorf AG Vorstand DI Franz Viehböck im Jahre 1991 Wirklichkeit wurde.
Er war und ist bis jetzt der einzige Österreicher der jemals ins Weltall flog - der gebürtige Wiener und jetzige BERNDORF AG Vorstand DI Franz Viehböck.

Regionaut Philipp Steinriegler führte mit dem gebürtigen Wiener und 4fachen Familienvater Viehböck ein Interview via ZOOM (das Interview gibt es auf YouTube HIER zu sehen und als Podcast u.a. HIER zum Nachhören).

Viehböck flog im Oktober 1991 mit 2 - damals noch sowjetischen - Kosmonauten zur damaligen sowjetischen Raumstation MIR.
Die MIR (übersetzt: "Frieden" oder "Welt") umkreiste von 1986 bis ins Jahr 2001 die Erde.

Im Gespräch via ZOOM schildert der ehemaligen "Austronaut" DI Franz Viehböck, der das Gymnasium in Mödling besuchte, aktiver Wasserballspieler war und gelernter Elektrotechniker ist, nochmals Details zu seiner Reise die er selbstverständlich nie vergessen wird.

Das Projekt Austromir - wie alles begann

Im Juli 1987 besuchte der Vorsitzende des Ministerrates der ehemaligen UdSSR, N. I. Ryshkow, Österreich und unterbreitet der damaligen Bundesregierung in Wien den Vorschlag zur Durchführung eines gemeinsamen bemannten Weltraumfluges zur Raumstation MIR.
Im Rahmen eines Expertentreffens im Oktober 1987 in Moskau wurden die Möglichkeiten der Realisierung des Fluges zu für beide Seiten akzeptablen Bedingungen besprochen.

Am 5. April 1988 erfolgte die Beschlussfassung der österreichischen Bundesregierung über den Flug eines Österreichers mit der Raumstation MIR und gleichzeitig erfolgte eine öffentliche Ausschreibung für Kosmonauten Kandidaten und Experimentvorschläge.

Im Juli 1988 beginnt die erste offizielle Verhandlungsrunde über den gemeinsamen bemannten Raumflug und im Herbst beginnen die Arbeiten an den ausgewählten Experimenten.

Die beiden Regierungschefs F. Vranitzky und N. I. Ryshkow unterzeichnen am 11. Oktober 1988 in Moskau das Abkommen über den Flug eines österreichischen Kosmonauten mit der Raumstation MIR.

Am 24. November desselben Jahres wurde der die Durchführung des Vorhabens regelnde Vertrag zwischen dem Bundesminister für Wissenschaft und Forschung der Republik Österreich Univ.-Prof. Dr. Hans Tuppy und der Allunions-Außenwirtschaftsvereinigung „Licensintorg“, die die Rechte der sowjetischen Raumfahrtbehörde Glavkosmos vertrat, geschlossen.

Die Ausbildung

"Die Ausbildung war sehr intensiv und umfangreich" schildert Viehböck im Video Interview.

Gemeinsam mit dem zweiten "ausgewählten" österreichischen Kosmonauten Dr. Clemens Lothaller (Lothaller ODER Viehböck waren für den Flug vorgesehen) wurde die Ausbildung im Jänner 1990 im Sternenstädtchen, dem sowjetischen Ausbildungszentrum für Kosmonauten, ca. 40km nordöstlich von Moskau, begonnen.

Im Gespräch mit Steinriegler schildert Viehböck einen Teil der Ausbildung die selbstverständlich äußerst umfangreich und detailliert von statten ging.

Russisch zu lernen war ein Teil davon.
Regelmäßiger Sport gehörte ebenso dazu wie viel Fach- und Sachkenntnis zu erlangen was Raumfahrtechnik, Navigationskunde, Sauerstoffversorgungstechnik, Aufbau des Raumschiffes und der Raumstation, Funk- und Navigationskunde etc. betrifft.
Ebenso lernte man wie man auf der Raumstation sein tägliches Leben verrichtet.

Für Viehböck war es am 2.Oktober 1991 schließlich so weit - Lothaller schied aus bzw. war als "Reserveastronaut" vorgesehen.

Gemeinsam mit den Kosmonauten Toktar O. Aubakirov und Aleksandr A. Volkov begann eine nicht alltägliche Reise ins All.

Der Start und der Aufenthalt in der Raumstation MiR

Die Sojus Trägerrakete mit der österreichisch-sowjetischen Mannschaft hob um 06:59 Uhr MEZ (09:59 Uhr Ortszeit) erfolgreich von Baikonur ab. Ziel war die sowjetische Raumstation MIR die in einem Orbit über der Erde kreiste.

Während des 10tägigen Aufenthaltes waren viele medizinische und wissenschaftliche Experimente und Aufgaben für den gelernten Elektrotechniker und TU Wien Assistenten an der Tagesordnung.

Geburt der Tochter

Eines der "schönsten" Erlebnisse hatte Viehböck als seine Tochter während seiner 10tägigen Reise im All auf die Welt kam.
Viehböck schilderte dieses nicht alltägliche Ereignis ausführlich im Videointerview (Tipp: Inhaltsangaben im YouTube Video bzw. in der YouTube Infobox beachten).

Die Rückkehr
Am 20.Oktober 1991 - 10 tage nach der Landung - kehrte Viehböck nach Österreich retour.
Der Medienansturm und das öffentliche Interesse waren damals gewaltig.

Viehböck wurden, gemeinsam mit Lothaller, die Ehrenmedaille "Großes goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" von Bundespräsident Waldheim überreicht.

Selbst der sowjetische Staatschef Michael Gorbatschow überreichte den beiden Österreichern eine besondere Ehrenmedaille, die höchste, die jemals einem ausländischen Staatsbürger zuteil werden konnte.
Der „Druschba narodov“ (Orden der Völkerfreundschaft, die höchste für Ausländer vorgesehene Auszeichnung) wurde ihnen verliehen.

Aussichten der Raumfahrt für die Zukunft

Im Gespräch schilderte DI Franz Viehböck auch seine Meinungen und Standpunkte zu einer ev. zukünftigen Kolonisierung des Planeten Mars, gab Einblicke in aktuell geplante Raumfahrtprojekte die den Mond betreffen und erläuterte seine Meinung zum eingestellten Space Shuttle Programm der US Raumfahrtbehörde NASA.

„lch möchte auch gleichzeitig allen Wissenschaftlern, Lehrern und Technikern meinen Dank aussprechen, die es damals ermöglicht haben, dass die Menschen hier im All in so einer großen Raumstation Arbeit verrichten können. Das ist wirklich etwas einzigartiges, es war wunderbar.", so lautete Franz Viehböcks beeindruckende Aussage, die er schon im Gespräch mit Bundespräsident Waldheim erwähnt hat.

Wir werden sehen was uns die ferne Zukunft in Bereich der "Space Exploration", Raumfahrt und Raumfahrtentwicklung noch bringen wird.
Nach Meinung von vielen Wissenschaftlern (und auch dem Autor dieser Zeilen) sicherlich noch sehr viel.

„Die Menschheit ist verloren, wenn wir nicht die Erde verlassen“ sagte einmal der mittlerweile verstorbene und berühmte britische Astrophysiker Prof. Dr. Stephan Hawking.
Man darf gespannt sein was in der Ferne und in den Unendlichkeiten des Weltraum noch auf uns wartet.

Das ganze Interview gibt es auf YouTube zu sehen und als Podcast auf vielen Kanälen zu hören.

VIDEO:🎬
Das Interview auf YouTube

PODCASTs
:🎧
📍Podcast (Talk mit Franz Viehböck)
oder auf Spotify
📍Talk mit Franz Viehböck auf SPOTIFY

Danksagungen/Links:
Ing. Erwin Rössler (Austromir Projekt)
Homepage AUSTROMIR91 Projekt
DI Franz Viehböck
Prof. Stephen Hawking

Fotos:
Austromir.at
Berndorf AG

Hier geht es direkt zum VIDEO:

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