Kostenexplosion bei Krediten erwartet

Foto: privat

76 Prozent der Befragten rechnen mit einer saftigen Verteuerung der Kreditkosten in den nächsten Jahren. 20 Prozent glauben, dass die Situation gleich bleiben wird und nur 4 Prozent erwarten eine Verringerung. Dies geht aus der aktuellen KSV1870 Umfrage zum Thema „Wirtschaftsentwicklung und Kreditvergabe in Österreich“ hervor. Die Unternehmen geben sich aber kämpferisch: Mehr als die Hälfte der Befragten (58 %) gibt an, die Konditionen der Bank zur ihren Gunsten zu verhandeln – die meisten wissen aber, dass die Bonität und ein solider Businessplan inklusive einer guten Prognose starken Einfluss auf den Vergabeprozess haben. In den vergangenen Jahren hätten sich die Konditionen verschlechtert (56 %) und es ist heute insgesamt schwierig (54 %) an Kredite zu kommen.
„Die heimischen Unternehmen wissen, dass der Bankensektor vor einigen Herausforderungen steht und sie rechnen offenbar damit, dass diese durch verteuerte Kreditkosten auf sie durchschlagen werden“, so Johannes Nejedlik, Vorstand der KSV1870 Holding AG. Aufschläge erwarten die Befragten an allen Fronten, insbesondere bei der Bonität des Kreditnehmers (63 %). Zudem rechnen sie mit Zinserhöhungen (59 %), Kosten durch Basel III (57 %) und Aufschläge, um die Margen der Banken (45 %) aufzubessern. Noch aber sind für 47 Prozent die Kosten akzeptabel. Für über ein Drittel (37 %) sind sie hoch und 16 Prozent meinen, sie seien sogar niedrig. Insgesamt aber haben sich die Kreditkonditionen in den vergangenen Jahren laut den Befragten verschlechtert (56 %). 29 Prozent konnten keine Veränderung bemerken, 15 Prozent konstatieren eine Verbesserung.

Konditionen verhandeln
Die Unternehmen denken aber nicht daran, die Situation stillschweigend zu akzeptieren und packen die Boxhandschuhe aus: Von jenen, die in den vergangenen Jahren einen Kredit beantragt haben, geben 58 Prozent an, dass sie die Konditionen zu ihren Gunsten verhandeln konnten. 34 Prozent haben es zwar versucht, sind aber erfolglos gewesen und 8 Prozent verhandeln mit der Bank gar nicht. Zudem wissen viele um die hohe Bedeutung einer guten Bonität bei der Kreditvergabe bzw. den Konditionen (85 %). Weiteren Einfluss darauf hat nach Meinung der Befragten ein solider Businessplan und eine positive Prognose für die nächsten Jahre (56 %). Die Hälfte meint, dass auch bankinterne Gründe bzw. Richtlinien einwirken. 34 Prozent glauben weiters, dass das persönliche Auftreten und die Überzeugungskraft des Antragstellers die Kreditentscheidungen beeinflusst.

Spielraum eingeengt
54 Prozent der befragten Unternehmen sind der Meinung, dass eine Kreditaufnahme heute schwierig sei, 39 Prozent halten sie für angemessen und 7 Prozent für einfach. Auffällig dabei: Umso kleiner die befragten Unternehmen, desto trüber die Aussichten. Am schlechtesten werden die Chancen von den Befragten im Burgenland, Kärnten wie auch im Dienstleistungssektor eingeschätzt und am besten in Oberösterreich, Vorarlberg und der Industrie im Allgemeinen. Die Verschlechterung äußert sich laut den Befragten darin, dass nun mehr Sicherheiten gefordert werden (80 %) und Kredite abgelehnt werden, die früher bewilligt worden wären (41 %). In zweiter Linie konstatieren sie Zinserhöhungen (28 %); und Kredite würden nicht in der gewünschten Höhe gewährt (23 %).
„Der Spielraum der Kreditgeber ist heute durch Basel II und III - also die Eigenkapitalvorschriften der Banken -, aber auch durch die Krise und ihre Folgen eingeschränkter als noch vor zehn Jahren. Ohne fundierte Unterlagen und eine gründliche Vorbereitung sollte heute kein Unternehmer in ein Kreditgespräch mit seiner Bank gehen. Über Themen wie die eigene Bonität bzw. das eigene Rating sollte jeder Bescheid wissen und dieses insofern mitgestalten, dass alle aktuellen Unterlagen und Informationen für eine solide Bewertung vorliegen – und zwar bevor der Antragsteller über die Schwelle einer Bank tritt“, so Roland Führer, Geschäftsführer der KSV1870 Information GmbH.

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