Kaiserstraße 31
Gründerzeithaus im 7. Bezirk ist endgültig Geschichte
Das Gründerzeithaus in der Kaiserstraße 31 im 7. Bezirk ist abgerissen: Die Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt einsetzt, trauert mit einer eigenen Pate um das unter Denkmalschutz stehende Gebäude.
WIEN/NEUBAU. "In tiefer Trauer geben wir den Abbruch unseres geliebten Hauses Kaiserstraße 31 bekannt." Die Bestürzung bei der Initiative "Lebenswertes Neubau Reform Bauordnung Wien" ist groß.
In einer Pate trauert man dem 220 Jahre alten Biedermeisterhaus nach. Trotz einer Online-Petition mit mehr als 1.100 Unterschriften und Protesten vor Ort konnte der Abriss des Gebäudes nicht verhindert werden.
Wieso die Aufregung so groß war: Das Biedermeierhaus aus dem Jahr 1803 darf nämlich, obwohl es unter Denkmalschutz steht, abgerissen werden. Möglich ist das durch das Gesetz der „wirtschaftlichen Abbruchreife“.
Renovierung "wirtschaftlich nicht tragbar"
Das Haus gehört der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser. Als das Projekt vor fünf Jahren konzipiert wurde, sei man davon ausgegangen, sanieren zu können. Nun habe sich jedoch gezeigt, "dass eine Renovierung wirtschaftlich untragbar ist", heißt es vom Orden.
Das Kloster betont, dass alle rechtlichen Vorgaben eingehalten wurden, alle nötigen Behörden der Stadt Wien miteinbezogen wurden und eine rechtskräftige Abbruchbewilligung vorliege. Auf dem Areal werden jetzt Wohnungen gebaut. Die Kongregation habe mit dem Denkmalschutz vereinbart, dass die schützenswerten Muschelornamente abgetragen und erhalten werden.
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