Now Wow
Neubauer Shop sagt Verpackungen den Kampf an
Leben frei von Plastikbergen: Orsolya Szita und Imke Josst sagen mit ihrem Shop "Now Wow" in der Zollergasse Verpackungen den Kampf an.
NEUBAU. Auf Kunststoff verzichten? Verpackung reduzieren? Beides falsch, meinen Imke Josst und Orsolya Szita. Klingt paradox – eröffnen die zwei doch in der Zollergasse 25 die plastikfreie Drogerie „Now Wow“. Der Teufel liegt im Detail: „Reduzieren oder gar verzichten will niemand, die Leute haben regelrecht Angst vor diesen Worten. Wir wollen zeigen, dass es alles gibt, aber nachhaltig und ohne Chemie“, sagt Landstraßerin Szita.
„Alles“ umfasst all jene Dinge, die man im Alltag braucht: von Klopapier über Lippenstift und Bürsten bis zu Shampooseife und Trinkflaschen. „Unsere Produkte sind gut für die Umwelt und gut für einen selbst. Wir haben alles selbst ausprobiert“, so Josst, die im 14. Bezirk lebt. Das Testen kann auch schon mal länger dauern: „Für guten, nachhaltigen Nagellack haben wir ein halbes Jahr recherchiert.“ Fündig wurde man bei einer französischen Marke, prinzipiell setzen die Unternehmerinnen auf europäische Labels. „Unser Ziel ist es, Nachhaltigkeit und Öko aus dem verstaubten Eck zu holen und zu zeigen, dass solche Produkte nicht teurer als normale sein müssen.“ Davon überzeugen kann man sich ab 8. Dezember, wenn „Now Wow“ aufsperrt.
Startschuss im Badezimmer
Die Idee zum eigenen Geschäftslokal kam den beiden Zweifach-Müttern nach der Geburt ihrer Töchter und Söhne: „Wir haben über die Zukunft unserer Kinder nachgedacht und da hat es plötzlich ‚Klick‘ gemacht, dass es auch anders geht“, sagt Josst. Der Startschuss in Sachen Nachhaltigkeit zuhause fiel dabei im Bad – das empfehlen die beiden übrigens auch allen, die Plastik reduzieren wollen: „Bei festen Shampoos und Conditionern war ich zwar anfangs schon recht skeptisch. Aber es klappt super, man muss nur die richtigen Marken für sich finden“, so Szita und fügt noch hinzu: „Bis zu den 70er-Jahren gab es gar keine Duschgels und das hat auch gut funktioniert.“
Wo die persönlichen Grenzen in Sachen nachhaltiger Lebensstil verlaufen? „Bei Lebensmitteln. Man sollte sich halt immer fragen: ‚Brauche ich das jetzt wirklich?‘ Wenn es keine Gurken ohne Plastik gibt, dann kaufe ich halt stattdessen unverpackte Karotten“, sagt Szita. „Natürlich kann man nicht immer alles selbst machen bzw. hat man nicht immer die Zeit, um für plastikfreie Produkte in zehn verschiedene Shops zu gehen – vor allem, wenn man Kinder und einen Job hat.“ Also: sein Bestes geben, auf Qualität statt Quantität setzen und getreu dem Namen „Now Wow“ handeln: „Now, also jetzt, ist der Zeitpunkt, etwas zu tun, damit die Zukunft möglichst wow wird!“, so die Geschäftsfrauen.
Zur Sache: Verpackungsfrei Einkaufen
Möglichst ohne Plastik kann man auch in diesen Geschäften einkaufen:
- Lunzers Maß-Greißlerei (2., Heinestr. 35)
- Die Warenhandlung (3., Marxergasse 13)
- Lieber Ohne (6., Otto-Bauer-Gasse 10)
- holis market (7., Neubaugasse 88)
- Der Greißler (8., Albertgasse 19)
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